Antike


Bohrer (?)

Bronzebohrer, um 300 n.Chr. 

 

 

Denkbar wäre der Einsatz eines so feinen Bohrers bei Holzarbeiten, oder beim Verzieren von Töpferware. Aber auch in der Zahnheilkunde könnte man das Instrument ansiedeln - weit verwegenere Instrumente werden in medizinischen Sammlungen als zahnärztliches Besteck angeboten...

 

Als wahrer Fortschritt galt der Drillbohrer des Arztes ARCHIGENES (2. Hälfte 1./Anfang 2. Jh.), mit welchem er schmerzende Zähne trepanierte. Wie (fast) alle damaligen Mediziner war auch ARCHIGENES ein Grieche - er stammte aus Apameia, im heutigen Syrien. Sein Vater Phillipos war Schüler von Agathinos. ARCHIGENES berichtet, dass er einen dunklen, schmerzenden Zahn mit einem kleinen Trepanbohrer anbohrte und so einem Patienten Linderung der Zahnschmerzen verschafft haben soll (zit. Walter von Hoffmann-Axthelm, Die Geschichte der Zahnheilkunde. Buch- und Zeitschriftenverlag „Die Quintessenz“, 1973). Seine Technik machte Schule: im zweiten Jahrhundert nach Christus empfahl GALEN, wie schon ARCHIGENES im ersten Jahrhundert, den erkrankten Zahn mit einem kleinen Bohrer aufzubohren (De Compositione medicamentorum secundum locus lib. 5, c. 5).

 

Gesamtlänge des Bohrers: 156 mm, Durchmesser des Bohrkopfes: 3 mm