Chinesische Medizin


Mörser für Lotussamen

 Asiatischer Mörser

 

 

   In der betont konservativ ausgerichteten chinesischen Medizin mit ihren tausenden von pflanzlichen und tierischen Zubereitungen spielen Mörser bis heute eine besondere Rolle. "Metallene Prunkmörser, wie sie die europäische Pharmazie seit vielen Jahrhunderten verwendete, sind in China unbekannt. Nordchinesische Messingmörser hingegen sind vielgestaltig und können auch ein Dekor, etwa in Form von Rillen aufweisen" schreibt der Sinologe und Direktor des Institutes f. Geschichte der Medizin an der Universität München, Paul U. Unschuld.

 

  Die Wurzeln der Pflanze. Blätter und Früchte werden zu einem Tee verarbeitet, der abortiv wirkt und die Ausstossung der Plazenta fördert (siehe im Kapitel Pharmazie). 

 

    Die in der Fruchtkapsel enthaltenen Samenkörner, im Westen "aegyptische Bohnen" genannt, werden zu Arzneien verarbeitet, Lotussamen stärken die Milz und die Nieren, beenden Diarrhö. Sie stützen das Ying (Essenz) und stoppen Blutungen, Samenverlust und vaginalen Ausfluss. 

    Das älteste Samenkorn, das jemals zur Keimung gebracht worden ist, stammt von der Indischen Lotosblume (Nelumbo nucifera) und war 1300 Jahre alt. Im Samen der Lotuspflanze befindet sich ein Enzym, welches den Alterungsprozess verzögern kann. Weiterhin können aus den Samen Stoffe mit einer herzstärkenden Wirkung gewonnen werden.

 

Vorgestellt wird ein in Peking gekaufter 18 kg schwerer gusseiserner Mörser (Durchmesser 13,5 cm), mit besonders schönem Dekor: einer Lotusblume und aufgeschnittener Fruchtkapsel.