Chirurgie


Teniers, Der Landchirurg

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"Der Land-Chirurg".

Kolorierter Druck eines Kupferstiches, der 1747 nach einem Gemälde des flämischen Maler David TENIERS dem Jüngeren (1610–1690) von Thomas Major (1720–1799) graviert wurde. Behandlungszimmer eines Chirugen, an den Wänden ausgestopfte und lebendige Tiere, Salbentöpfe und Instrumente, auf einem Hocker ein Mann, dessen Fuss behandelt wird. Im Vordergrund chirurgische Instrumente jener Zeit: Pelikan, Zahnzange, Hebel …

 

Streiten kann man, ob mehr Chirurg oder mehr Fusspfleger – der letzte Begriff frühestens belegt für das Jahr 1762 "Rousselot, chirurgien de Mgr le Dauphin, des Princes et de Mesdames, en cette partie, ancien chirurgien de M. le prince de Wirtemberg, Toilette des pieds, ou traité de la guérison des cors, verrues et autres maladies de la peau, 1762".

 

Zu David TENIERS

1633 erhielt TENIERS seinen Meistertitel und wurde in die Lukasgilde der Stadt Antwerpen aufgenommen, in der Maler, aber auch die Chirurgen korporiert waren – daher der freie Zugang zu den Arbeitsstätten der Kollegen. 1645/46 hatte er das Amt des Dekans der Lukasgilde inne. TENIERS schuf unter anderem bäuerliche Schenkstubenszenen mit Trinkern, Rauchern und Kartenspielern neben Motiven wie Volksfeste, Soldatenwachtstuben, Chirurgen, Bader, Alchimisten- und Hexenküchen – insgesamt an die 800 Werke sind erhalten. Unter seinen Mäzenen finden wir den österreichischen Statthalter (1746-1756) in Brüssel, Erzherzog Leopold Wilhelm (1614-1662), jüngster Sohn von Kaiser Ferdinand II und Begründer der Gemäldesammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien. TENIERS hat ihn 1651 inmitten seiner Gemäldesammlung im Palais von Brüssel portraitiert (jetzt Kunsthistorisches Museum, Wien). Für den Medizinhistoriker ist das Interesse des Erzherzogs (wie auch seines Bruders, Kaiser Friedrich III) an Alchemie sprich Goldmacherei erwähnenswert. 1656 richtete er in Wien ein Laboratorium „oberhalb des Ballhauses“ ein.

 

47x32.5 cm grosses Bild, Geschenk einer Patientin.