Paediatrie


Ersatzkaffee aus Feigen

Ersatzkaffee

Gesundheitskaffee für Kinder

 

 

   Bei Kindern kann das Koffein dazu führen, dass sie unruhig werden, sich schlechter konzentrieren können und schnell gereizt sind. Außerdem kann die Kaffeesäure den Magen angreifen. Glücklicherweise mögen Kinder Kaffee eher nicht - er schmeckt bitter! Erst wenn Menschen älter werden, mögen sie diese Geschmacksnote.

 

Als Ersatz für Kinder kommt also "Ersatz" in Frage, der aus nicht koffeinhaltigen Pflanzen gebrannt wird.

- aus Zichorien (z.B. Kaffee Caro)

- aus Getreide (Gerste, Roggen, Mais, Dinkel),

- aus gemälzter Gerste

- aus Früchten. Als Fruchtkaffee bezeichnet man Mischungen, bei denen Früchte von mehrjährigen Pflanzen verwendet werden, wie Feigen, Eicheln, Bucheckern und Kastanien. Ebenso werden teilweise die Kerne oder Steine von Obstsorten verwendet (Wikipedia).

 

Ein besseres Kaffeesurrogat als der Cichorienkaffee ist unstreitig die geröstete Feige, welche unter dem Namen Feigenkaffee in den Handel kommt. Feigenkaffee dürfte seinen Ursprung Mitte des 18. Jahrhunderts in Oberitalien haben. In Deutschland wurde er erstmals im Jahr 1858 erwähnt und im Jahr 1873 von den Unternehmen Kaffeesurrogatfabrik Otto E. Weber in Berlin und Heinrich Franck Söhne in Ludwigsburg hergestellt. Heinrich Franck Söhne erwarben nach 1900 das Heilbronner Unternehmen Emil Seelig (1), das damals die größte Kornkaffeefabrik in Deutschland war und ebenfalls über eine Feigenkaffee-Fabrik im österreichischen St. Peter verfügte. In Österreich hatte die Firma Imperial (2) in Wien 1880 mit der Produktion von Feigenkaffee begonnen. "Die chemische Untersuchung ergab weitere Beweise, daß die österreichischen Fabriken eine weniger zuckerreiche, sogenannte magere Feige, wahrscheinlich Dalmatiner Sorte, verarbeiten." (Polytechnisches Journal 1874). Die Firma Leonhard Jac. Oberlindober (3) wurde im Jahr 1788 als Speditions- Commissions- und Feigenmühlgeschäft in Innsbruck gegründet. Eine Zeitlang war die Firma Andre Hofer (4) mit der Feigenkaffee-Fabrik Oberlindober in Innsbruck vereinigt und firmierte unter Alpenländische Feigenkaffee-Fabriken Andre Hofer-Oberlindober Ges.mbH. 1932 warb das Innsbrucker Unternehmen "Oberlindober Gesundheits- Feigenkaffee.

 

Gesund, frisch und munter erhält Oberlindober die ganze Familie. Oberlindober trinken, heißt Gesundheit trinken" Im Handel ist derzeit reinen Feigenkaffee nicht sporadisch erhältlich: HT der Firma Tri Mori di Luc in Tolentino und "König Ludwig-Feigenkaffee" der Günzburger Nahrungsmittelfabrik Gebr. Strehle.

 

Vorgestellt wird eine emaillierte Tasse der Innsbrucker Firma Oberlindober mit dem Logo der Firma, einem Adler, der einen Ring in der linken Klaue hält. Erworben 8/2016 "Am alten Hafen" in Innsbruck.