Anästhesie


Aether, Transportflasche

Secacornin
 

 

Caspar Carl KELLER (1851-1916) hatte ein Herstellungsverfahren angegeben für einen Fluidextrakt (Neuere Studien über die Bestandteile des Mutterkorn, Inaug.-Diss. Zürich 1897), der die Gesamtmenge der im Secale cornutum enthaltenen Alkaloide - unter Ausschluß der unwirksamen und schädlich wirkenden Stoffen - enthielt.

 

Ergotin

Jahrelang gehörte sein Ergotin zur Standardbehandlung von uterinen Blutungen – ein Mischpräparat also, das folgende Inhaltsstoffe hatte: "On trouve dans le sclérote de Secale cornutum les substances actives suivantes: l'acide ergotique; l'acide sphacélinique; la cornutine, sous forme d'ergotinine; la sécaline unie à la sphacélotoxine sous forme de sécalinetoxine; la spasmotine; la chrysotoxine (combi- naison de sphacélotoxine et d'ergochrysine); la sécalinetoxine; puis deux bases sans importance; la vernine et la choline, enfin la clavine" (Schaerges, C, Ueber Secornin (Ergotin Keller) und die wirksamen Bestandteile des Mutterkorns, in: Schweiz. Wschr. Chem. u. Pharm. XLIII. 1905, 46. S. 630-635).

 

1913 wurde Ergotin umbenannt

"Secacornin, nicht mehr Secornin, wird jetzt das bekannte Ergotin Keller der Firma Hoffmann-La Roche & Cie. in Basel genannt" (Georg Arends, Arnold Rathje, Neue Arzneimittel und Pharmazeutische Spezialitäten, Springerverlag 1913). "Unbestritten ist der große Wert des frischen Sekale und der verschiedenen Ergotinpräparate in der Nachgeburtszeit (Secacornin, Ergotin dialys. etc.)" (Rudolf Theodor von Jaschke, ‎Otto Pankow, ‎Max Runge, Lehrbuch der Geburtshilfe S. 423), Springerverlag 1923).

"Ein physiologisch ausgewertetes Mutterkornpräparat. Braune Flüssigkeit von typischem Mutterkorngeruch und –geschmack. 1 ccm = 4g Secale cornut. Schädlich wirkende Stoffe sind im Secacornin nicht mehr enthalten. Besonders in der Geburtshilfe bei Uterusatonie, Abort und Menorrhagie und klimakterischen Blutungen. Dann bei Magen-, Lungen- und Blasenblutungen. Als Injektion 1-2 ccm subcut. oder intramusk. in akuten Fällen." (Rudolf Franck, Moderne Therapie in innerer Medizin und Allgemeinpraxis, 1941).

 

Geschenk von Herrn Mag.Dr. Andreas Winkler - von hier aus mein Dank!