Chirurgie


Verbandkasten (1), Luftschutz

Luftschutz Verbandkasten 2
 

 

Schon der luxemburger Luftschutz hatte die Bevölkerung auf den bevorstehenden Krieg vorbereitet.

 

Die Luftschutzwarte des 1933 gegründeten Reichsluftschutzbund (RLB) sollten die Zivilbevölkerung im nationalsozialistischen Staat mit der Einübung von Schutzmaßnahmen auf den Luftkrieg vorbereiten. Seit 1935 war die Bevölkerung gesetzlich zur Teilnahme an den Ausbildungsveranstaltungen des RLB verpflichtet. Zur Standardausrüstung für Luftschutzkeller zählte unter anderem ein Erste-Hilfe-Koffer, der nach den Vorgaben des RLB von verschiedenen Herstellern produziert wurde.

 

Im Mai 1940 besetzte Hitlerdeutschland das Großherzogtum Luxemburg. Als die Wahrscheinlichkeit von alliierten Luftangriffen auf Luxemburg nun immer größer wurde, riet man den Menschen zur Selbsthilfe:

"Verbandskästen abholen. Alle Einwohner, welche sich einen Verbandskasten bei der Ortsgliederung des Deutschen Roten Kreuzes bestellt haben, können diesen Verbandskasten jetzt in der Apotheke Aulner, wo die Bestellung eingelaufen ist, abholen. Der Verbandskasten mit einer Auswahl von Medikamenten und Verbandszeug eignet sich für jeden Haushalt und ersetzt die Hausapotheke vollständig. Für die erste Hilfe in Unerlücksfällen und vor allem zur Bereitstellung für Luftschutzzwecke ist er unentbehrlich" (Escher Tageblatt, 6.2.1942).

 

Exponat

Metallkoffer 35 x 19 x 10,5 cm mit einseitigem Henkelgriff. Im Deckel umfangreiche Auflistung des Inhalts und der entsprechenden Anwendung; gestempelt "1943". Insbesondere enthielt der Kasten Verbands- und Salbenmaterial für den Fall eines Angriffes mit Phosphor-Brandbomben. 

 

nicht zu verwechseln mit der "Kleinen LS-Hausapotheke"

Lit.: https://www.uni-marburg.de/fb16/igphmr/files/poster1.pdf