Chirurgie |
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Nierenschale (2) |
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Von den klassischen „Nierenschalen“ weicht das hier vorgestellte Modell durch die Abartigkeit seiner Form ab. Hier hatte der Chirurg wahrhaftig die Qual der Wahl. Die Nierenschale war ursprünglich eine „Abszess-Schale“ gewesen, die unter die Beule gehalten wurde, bevor der Chirurg diese Eiterbeule einschnitt. Siehe dazu die französische Bezeichnung der Schale „cuvette à pus“. Da die Schale an den Körper gedrückt wurde, war es naheliegend, ihr eine Körperform zu geben. Der Körper ist nirgendwo geradlinig, daher keine viereckige Schale. Um die Schalen besonders vielseitig zu gestalten, wurde neben der Nierenform eine bizarre Form entwickelt, die 3 bis 4 verschieden starke Konkavitäten aufwies - wie das hier vorgestellte Exemplar. Das Fabrikat (Stempelmarke auf der Unterseite) ist mir unbekannt. Ein Wort zur Emaillierung: schon die alten Ägypter haben das Email gekannt und stellten damit Kunst- und Schmuckgegenstände her. Die Römer und Gallier kannten die Technik, und haben damit ihre Fibeln dekoriert. |