Chirurgie |
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Stelzbein (1), Ansichtskarte 1907 |
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Das Thema des Stelzfusses war bei romantischen Autoren beliebt, die Verkrüppelung brachte zwangsläufig den sozialen Abstieg mit sich. So beschrieb Franz Grillparzer (1791-1872) 1847 in seiner Erzählung "Der arme Spielmann" einen verarmten Krüppel
Das Thema taucht nur beiläufig auf Ansichtskarten aus der "Belle Epoque" auf. Vorgestellt wird eine Ansichtskarte, die den Schweinehirten von Mondorf zeigt, wie er um 1907 seine Herde durch die "Önneschtgaas" zum "Schwéngsbaam", einer alten Eiche treibt, wo die Tiere grasen durften. Pierre HIPPERT trug seinen Namen nicht zum Scherz - er "hippte", d.h. hinkte, da er auf der rechten Seite ein Holzbein trug. Die Leute nannten ihn "Hasky's Pitt" ...
ahd. und mdh. swein, ndd. sween, das "Schweinehirt" bedeutet. "Sweene" [Schweinehirten], die die "swyn", [die Schweine] "hoeden soelen" hüten sollen. In der Karolingerzeit geht von einem "apscua porcorum" die Rede, einer Weidetrift für Schweine. Auch einer meiner Vorfahren war um 1770 "custos pecorum" Viehirte resp. "custos porcorum" - Schweinehirt ...
Der Hirte gehört einer vergangenen Welt an, als im Sommer die Kühe von den Kuhjungen gegen ein oft jämmerliches Entgelt gehütet wurden, der Schäfer seine Herde von 200-300 Schafen über die Flur trieb, der Dorfhirte seine Schweineherde längs den Wegen an den Waldrand führte, wo sie Bucheckern und Eicheln schmauste ... Dabei sorgte er , ohne explizit zu wissen, was er tat, für das Offenhalten der Heideflächen und Entfernen der unliebsamen Gehölze.
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