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Zinkwanne, um 1900 |
Zum Ritual der Geburt gehört des "Erste Bad" des neuen Erdenbürgers. Hier eine Legende: "St. Nikolaus soll als Säugling beim Baden in der Wanne gestanden und die Muttermilch nur Mittwochs und Freitags angenommen haben".
Die Hebamme säuberte den frischgeborenen Säugling vor dem Herdfeuer - mit zerlassener Butter und mit angewärmtem Wasser, dem sie einen Schuss Wein beigemengt hatte.
Das Baden der Neugeborenen war früher eine derart "charakteristische Hand- bewegung" der Hebamme, dass sie (im 16. Jh, im norddeutschen Raum) die Bezeichnung "Bademoeme" resp. "Bademutter" trug. In Wismar in Mecklenburg-Vorpommern gibt es eine "Bademutterstrasse"...
Vorgestellt wird eine kleine Wanne, die in Charence bei Gap in den französischen Alpen von der örtlichen Hebamme benutzt wurde anlässlich ihrer Hausgeburten. Typisch für die alten französischen Wannen ist der elegante Kragen, auf den der kindliche Kopf aufgestützt werden kann. Doch wurden auch Wannen ohne Kragen in Frankreich benutzt...
Zink ist ein essentielles Spurenelement, in höheren Dosen aber toxisch - insbesondere sollte man keine alten Zinkwanne leertrinken, in der das Wasser lange gestanden war...
Zum Material ZINK: Die Herstellung von Zink ist erst seit Anfang des 19. Jh. möglich, nachdem die hierfür erforderliche, anspruchsvolle Technologie der Zinkdestillation von William Champion in Bristol, von Christian Ruberg in Schlesien u. von Daniel Dony in Lüttich gleichzeitig und unabhängig voneinander entwickelt worden war. Zuvor ließen sich bestimmte Zinkerze nur zur Messing-Herstellung nutzen, wobei das metallische Zink in seiner Reinform weder in Erscheinung trat noch überhaupt bekannt war. Die Schwierigkeiten bei der Herstellung von Zink ergaben sich aus dem Umstand, dass bei der Verhüttung nicht flüssiges Zink, sondern Zinkdämpfe entstehen, die sich bei Kontakt mit Luftsauerstoff zu staubförmigem Zinkoxyd umwandeln. Dieses Problem wurde gelöst, indem man die bei der Reduktion entstehenden Zinkdämpfe unter Luftabschluß kondensierte. Mit der Verfügbarkeit von metallischem Zink ergab sich hauptsächlich auf Grund der hohen Korrosionsbeständigkeit dieses Werkstoffes eine Vielzahl von Anwendungsgebieten. In den Haushalten setzten sich Wannen, Bütten, Zuber, Eimer, Gießkannen usw. aus Zink als Massenprodukte durch. Ein weiteres Verwendungsgebiet für Zink waren die Ätzplatten für das graphische Gewerbe. Eine bedeutende Rolle spielte auch das Verzinken von Eisenteilen jeglicher Art zum Zwecke des Korrosionsschutzes. Im Baugewerbe fand Zink als Dachrinnen, Abfallrohre, Fassadenverkleidungen usw. weite Verbreitung.
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