Innere Medizin |
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Aerztekammer Moselland |
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Luxemburg wurde im Mai 1940 von deutschen Truppen besetzt, allmählich wurde das Land in die Staatsstrukturen des Reiches integriert. Noch im Herbst 1940 wurde das reichsdeutsche Krankenkassenwesen eingeführt. Zur Eindeutschung Luxemburgs gehörte auch, die Ärzte weichzuklopfen und sie für die medizinischen Ziele des Führers gefügig zu machen.
Im Februar 1941 wurden alle Diplome einer nachträglichen Zustimmung durch den CdZ unterworfen. Eine Reihe von Kollegen verloren nun "wegen deutschfeindlichen Verhaltens" ihre Arbeit, da sie "die Gewähr nicht boten".
Schliesslich waren die Luxemburger Ärzte soweit indoktriniert, dass man ihnen Auftrtäge im Altreich übertragen konnte, man ihnen Posten anvertrauen konnte, die zuvor von Deutschen besetzt waren, bevor diese an die Front geschickt und als williges Kanonenfutter verfeuert wurden ... Bei den zu Hause gebliebenen regte sich Widerstand. Der Generalstreik am 30. und 31.8.1942 wurde auch für die Ärzte Anlass zur Bekundung ihres Missmutes. Anlässlich der nach Kriegsende geführten Prozesse lesen wir von einer Protestaktion grösseren Ausmasses. Dreizehn Kollegen gaben die Parteimitgliedskarte zurück - Helden, die man vergessen hat!
Als die Ärztekammer des Gaues Moselland im Sommer 1942 gegründet wurde , trat am 22.8.1942 in Luxemburg Reichsgesundheitsführer Dr. CONTI auf:
Exponat Vorgestellt wird das "Rundschreiben Nr. 4/44" des Leiters der Arztekammer Moselland Dr. Reinhold DAUM vom 26.7.1944, das sich ausdrücklich auch an die Kassenärzte im "luxemburger Gebiete" wandte. In verschiedenen Arztbezirken wurde die freie Arztwahl aufgehoben, Erholungsreisen und Heilkuren wurden eingeschränkt, die Ärzte wurden aufgefordert, Benzin zu sparen. Kranken sollten mit Weizenvollkornbrot anstelle von Weissbrot ernährt werden ...
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