Urologie


Spritze n. KUTNER

 

 

  Robert KUTNER (1867-1913) wurde am 11. April 1867 in Ückermünde (Pommern) als Sohn eines Arztes geboren. Er studierte in Berlin, Kiel, Freiburg i. Br. und erhielt seine spezialistische Ausbildung zunächst als Schüler und Assistent von Max Nitze (Berlin), ferner bei Dittel (Wien) und Guyon (Paris). Promotion 1890, Approbation 1891, machte 1892 Reisen ins Ausland und war ab 1892 in Berlin Spezialarzt für Harnleiden. Er begründete die urologische Asepsis. 1902 erhielt er den Professorentitel.

 

Er schrieb

- Die Handhabung und praktische Bedeutung der Asepsis bei der Behandlung der Harnleiden, Berlin, Verlag August von Hirschwald, 1897, 8°, (4), 42 pp., 8 Abbildungen,

- Die instrumentelle Behandlung der Harnleiden« (Ib. 1898), ein schnell bekannt gewordenes Lehrbuch.

- Aerztliche Kriegswissenschaft, 1900.

- Gerichtliche Medizin, 1903.

- Die Staatliche Sammlung ärztlicher Lehrmittel, in: Max Lenz (Hrsg.), Geschichte der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, Halle (Verl. der Buchhandl. des Waisenhauses) 1910, S. 195-200.

- Eine neue Methode zur Behandlung von Wunden und sezernierenden Hautflächen mit trockener Luft. Zeitschr. f. ärztl. Fortbildung 1910, Nr. 7.

- Die Photographie Innerer Körperhöhlen, Insbesondere der Harnblase und des Magens," Berlin, 1891 - K. erlangte die ersten photographischen Aufnahmen des Innern einer Körperhöhle,

- Eine neue Methode der Behandlung von Wunden, Schleimhäuten und sezernierenden Hautflächen mit getrockneter Luft. 1911, Nr. 23.

 

Verdient machte er sich um das ärztliche Fortbildungswesen, das Kaiserin-Friedrich-Haus in Berlin verdankt seiner Initiative die Entstehung. Er war auch Gründer und Redakteur der "Zeitschrift für ärztliche Fortbildung".

 

KUTNER war ein umtriebiger Mensch, dem die Medizin eine Reihe von Erfindungen verdankt :

- Kapillartrokar zum Blasenstich
- Saugkystoskop « zur getrennten Entnahme (ohne Katheter) von Harn aus jeder einzelnen Niere und Zufuhr von Heilmitteln an die Blasenwand unter Abdichtung der Hernleitermündung bzw. der Zuführungsstelle » (zit. Waarenhauskatalog um 1910 S. 228) ; - Bougies, graduiert
- Katheter, graduiert
- Weichgummikatheter zur Durchspülung der Urethra,
- Druckspritze, 100 ml Hartgummimontur, mit Ansatz für Orificium und Ansatz für Urethrakatheter,
Tropfspritze, 5 g Inhalt mit Glaskonus und Asbestkolben,
- Lithotriptor
- Katheter-Sterilisator aus Weissblech, für einen Katheter und gleichzeitig mehrere Bougies.

KUTNER starb am 5.Oktober 1913 in Berlin.

 

Sekundärliteratur
Leonard Holzinger: Robert Kutner, Biobibliographie eines Berliner Urologen, Berlin. Freie Univ.. 1967.
Holger G. Dietrich: Robert Kutner (1867-1913) - Wegbereiter der deutschen Urologie. Jahrbuch der Urologie 1997.

 

Herkunft des vorgestellten Spritzenetuis "Seringue automatique du Dr. R. KUTNER": Marssac sur Tarn / Frankreich.