Geburtshilfe |
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Stethoskope (1) |
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Die Anfänge der geburtshilflichen Auskultation können auf das Jahr 1650 zurückgeführt werden. In der Tat erwähnt in diesem Jahre ein Philippe LEGOUST als Erster die kindlichen Herztöne, ein Wissen, das aber wieder in Vergessenheit geriet. 1766 berichtete Heinrich August WRISBERG (1739-1808) aus Göttingen über die Auskultation des mütterlichen Bauches durch Ohrauflegen - die Auskultation hörbarer kindlicher Bewegungen diente ihm zum Feststellen der Schwangerschaft.
Erwähnen wir als Kuriosum, daß KERGARADEC mit seinem Stethoskope ursprünglich nicht kindliche Herztöne oder Plazentageräusche hatte hören wollen, sondern Geräusche, die das Kind durch seine Bewegungen im Fruchtwasser hervorbringen möchte. In dieser Beziehung waren seine Versuche fruchtlos, da diese Geräusche nur dann vorkommen, wenn sich in dem Amnion ein Gas entwickelt, was nur seltenst der Fall sein dürfte, oder Luft in das Innere der Gebärmutter eingedrungen ist, was einen Blasensprung voraussetzt.
Früh wurden Zusammenhänge zwischen Herzschlag und Wohlergehen des Foeten vermutet:
Basierend auf den Erkenntnissen von Mayor und Le Jumeau de Kergaradec stellte von Winckel 1893 Regeln zur Beurteilung fetaler Herztöne auf und leitete davon Indikationen zur operativen Geburtsbeendigung ab, die bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts ihre Bedeutung behielten. Der Geburtshelfer und Kinderarzt Adolphe PINARD (1844-1934) machte das Stethoskop populär - nach ihm werden seitdem die besonders weitbauchigen Holzrohre benannt. Es gibt sie in Buchenholz, in Ebenholz, in Aluminium...
Eigentümlicherweise wurde das Mitführen eines Stethoskopes 1893 nicht obligat vorgeschrieben, als man das "Must-equipment" der luxemburger Hebammen festlegte! Auch in späteren Soll-Listen kommt es nicht vor - ein Lapsus der Gesetzgebung!
Die intermittierende Auskultation der fetalen Herztöne mit einem modifizierten Pinard-Hörrohr blieb bis Mitte der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts die anerkannte Methode zur Herztonkontrolle, bis sie durch die kontinuierliche Aufzeichnung mittels Kardiotokographen abgelöst wurde...
Lit.:
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