Geburtshilfe |
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Zervix-Dilatator (1) |
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Bei eiligen Muttermundseröffnungen reichte die Dilatation mit dem Ballon nicht. 1752 gab SMELLIE in seinem "Midwifery, Introd. p. xlix" als Erster den Zug am Speculum Matricis an, um das Os Internum, den Inneren Muttermund zu erweitern. SIMS entwickelte einen schweren, über eine Spannschraube betätigten Spanner (siehe den leichten Dilatator im Kapitel Gynäkologie), dessen Branchen bei voller Entfaltung die geforderten 10-11 cm Muttermundsöffnung erreichte … Jack Marion SIMS (1813-1883) lehrte in Philadelphia, ein vielseitiger Chirurg, der 1852 eine Methode angab zur Operation von Blasen-Scheidenfisteln. Als Erster benutzte er bei Fisteloperationen Draht für die chirurgischen Naht. Nach diesen operativen Erfolgen zog SIMS 1853 nach New York um, wo er eine Praxis eröffnete und das "Woman's Hospital of the State of New York", und später das "Cancer Hospital" eröffnete, nun bekannt unter dem Namen "Memorial Sloan-Kettering Cancer Center". Das hier vorgestellte Gerät – es trägt die eingravierte Nummer 239 – misst 36 cm Länge und stammt aus dem Fundus der Examenskommission der „Collation des grades“ in Luxemburg. Keine Fabrikantenangabe. Das Museum der Universität Wien besitzt ein ähnliches, 34 cm langes Gerät, dessen 4 Branchen über eine Archimedes-Schraube aktiviert werden, ein Gerät nach Luigi Maria BOSSI (1859-1919) aus dem Jahre 1881. Ein M. KLEIN berichtete 1909 über 6 Fälle von rascher entbindung nach Anwendung des Dilataors n. BOSSI-KNAPP: 4 Fälle von Eklampsie, ein Fall von Herzleiden und einen Fall von Collumcarzinom - bei vorsichtiger Anwendung des Gerätes sah er nie üble Folgen der Operation (Zbl.Gyn. 1910 nr. 32 S. 1088)
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