Gynäkologie


Laminariastift (2)

 

 

 "Laminariastifte wurden in der Wiener Instrumentensammlung bedauerlicherweise nicht einmal zu Demonstrationszwecken aufbewahrt" (A. Schaller, Instrumentarium obstetricium Viennense, Verlag Maudrich 2002 S. 99). Umsomehr freut es mich, Ihnen zwei Stifte vorzeigen zu können...     

 

Stift der Fa. Braun, Melsungen.

 

Kurze Firmengeschichte

- 1839: Am 23. Juni erwirbt Julius Wilhelm Braun die Rosen- Apotheke in Melsungen und erweitert sie um einen Versandhandel für heimische Kräuter.
- 1864: Bernhard Braun, ältester Sohn Julius Wilhelm Brauns, übernimmt die Apotheke. Er beginnt mit der Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse wie Migränestifte oder Pflaster.
- 1867: Das Unternehmen wird untergliedert in Abteilung A (Apotheke) und Abteilung B (Pharmazeutische Erzeugnisse). Bernhard Braun lässt die Firma als B. Braun in das Handelsregister eintragen.
- 1900: Carl Braun (1869 bis 1929) übernimmt die Firma von seinem Vater.
- 1908: Erste Produktion von resorbierbarem Nahtmaterial (Katgut) aus Hammeldärmen nach Kuhn.
- 1914: Die neugebildete medico-mechanische Werkstatt stellt erstmals Schienen für die Chirurgie, einfache Extensionen und Blutdruckmessapparate her.
- 1930: Entwicklung der modifizierten Tyrodelösung Sterofundin®, der Basis für alle späteren Infusionslösungen.
- 1935: Beginn der Produktion von Synthofil A , einem unresorbierbaren synthetischen Nahtmaterial.
- 1937: Dr. Bernd Braun, jüngster Sohn Carl Brauns, tritt als wissenschaftlicher Leiter in das Unternehmen ein.
- 1949: Supramid-Braun, ein chirurgisches Nahtmaterial auf Nylonbasis, wird entwickelt.



Etikette

Laminariastift
steril voll
8 cm l[änge] 5 mm Durchm[esser]
B. Braun, Melsungen.

 

Ein identisches Exemplar ist im Besitz der Powerhouse Museum Collection in Sydney/Australien. Nach dortigen Recherchen wurde das Produkt zwischen 1930 und 1945 hergestellt.