Gynäkologie


Ovariotomie-Trocar

n. KOEBERLE um 1900 

Die ersten intraabdominalen Eingriffe ähnelten tiermedizinischen Eingriffen - blind wurden als erstes die manchmal riesigen Ovarialkystome punktiert, Aussackungen des Eierstockes mit serösem Inhalt, die in extremen Situationen 20 Kilo und mehr wiegen können und durchaus eine heroische Therapie rechtfertigten.

Der aus dem Elsass stammende Chirurg Eugène KOEBERLE (1828-1915) - in seiner Freizeit widmete er sich der Archäologie und erforschte die ihm gehörende Schlossanlage "Lützelburg" sowie den Mont Saint-Odile - galt als exzellenter Operateur; ab 1854 bekleidete er den Lehrstuhl für Chirurgie an der Universität Strassburg. Als Erstem in Frankreich gelang ihm 1863 eine Hysterectomie...

In seiner Jugend war er bei einem Schmied in die Lehre gegangen - als Chirurg behielt er die Angewohnheit bei, selber Instrumente zu entwerfen und zu schmieden. Unter anderem gab er ein Trocar an zur Ovariotomie (Eröffnung des Eierstockes, nicht zu verwechseln mit der Ovarectomie, der Entfernung dieses Organes) mit einem Aussendurchmesser von 10 mm und einer Länge von 20.5 cm. Im Gegensatz zu den meisten andern Trocaren hatte sein Modell keinen Mandrin, und schnitt sich dank seiner messerscharfen Spitze selber einen Weg in die Tiefe.