Gynäkologie


Intrauterine Sonde

Sonde n. TARNIER, um 1900 

 

 

Zum Ausspülen des Uterus diente auch die flache "sonde de TARNIER", mit der man bei Lochialentzündungen z.B. Kaliumpermanganat 0.025% oder "Liqueur de DAKIN" injizieren konnte.

 

Etienne Stéphane TARNIER (1828-1897), den wir schon als Erfinder der Achsenzugzange im Kapitel "Geburtshilfe" angetroffen haben, war auch bei der Entwicklung des Frühgeborenen-Brutkastens massgeblich beteiligt und gilt daher als "Vater der Neonatologie". Beim Concours d'Internat wurde er am 20 Dezember 1852 "nur" zweiter, und startete seine Facharztstudium in Dijon. Später studierte und arbeitete er in Paris. Während des Krieges von 1870/71 leitete er dort übrigens eine Militärambulanz im "Jardin des Plantes".

Unter der Leitung TARNIER's sank die mütterliche Sterblichkeit an der Maternité von Paris in der Periode 1870-90 ganz drastisch - einmal gelangen ihm gar nacheinander 1000 Geburten ohne einen einzigen mütterlichen Verlust!

 

Lit.:

- Pinard A.: Tarnier(1828 – 1897), Éloge prononcé à l'Académie de Médecine dans sa séance annuelle du 15 Décembre. Annales de gynécologie et d'obstetrique 1909;6:2–28.
- Tarnier St.: Recherches sur l'état puerpérale et sur les maladies des femmes en couches. Inaugural Thesis, Paris, 1857.
- Tarnier St.: De l'asepsie et de l'antisepsie en obstétrique. Recueilles et redigées par Dr. J. Potocki, Paris, 1894.
- Cazeaux P, Tarnier S. Hess RJ, ed. Obstetrics: the theory and practice. 7th ed. London: Lewis, 1885.
- Fraser MS. Stéphane Tarnier and the origin of incubators for premature babies [Abstract]. Scottish Society of the History of Medicine, Kirkcaldy, 29 October 1994.