Innere Medizin


Induktionsapparat (3)

nach 1913 

Aus dem Nachlass des ab 1913 in Clerf niedergelassenen Praktikers Guillaume KOENER (1882-1953) stammt dieser von Jos. Moitzheim in Luxemburg ausgelieferte Induktionskasten - offenbar ein "must" für jeden Arzt ...

Hier die Anwendung bei peripherischen Lähmungen, so wie sie KOENER in seinem "Lehrbuch der speziellen Pathologie und Therapie" von Adolf Strümpell (Bd. II S. 366, Ausg. 1907) nachlesen konnte:
"Die Faradisation der Muskeln kann von Nutzen sein, namentlich wenn die Muskeln faradisch reagieren. Doch auch wenn dies nicht der Fall ist, hat die sensible faradische Reizung vielleicht einen günstigen Einfluss, indem sie auf reflektorischem Wege eine Erregung der motorischen Nerven herbeiführt. Die einzelnen Sitzungen dauern etwa 5-10 Minuten und finden täglich oder 3-4 mal wöchenlich statt. Je frischer die Lähmung ist, desto günstiger ist im allgemeinen die Prognose"
- da kamen die Patienten also brav alle 2 Tage in die Praxis gepilgert, um sich 10 Minuten Elektrisieren zu lassen: für den Arzt ein einträgliches Geschäft, bei dem die hohen Anschaffungskosten von 20 Reichsmark für die Apparatur schnell amortisiert waren ... Auch Patienten mit ähmungen nach Hirnblutung waren willkommene Kunden ".. ist die Galvanisation und Faradisation der gelähmten Muskeln und Nerven nicht zu versäumen" (op.cit. S. 641).

Transportabler Induktions-Apparat in feinpoliertem Nussbaumkasten mit vernickeltem Traggriff ...