Innere Medizin


Injektionen (08): Nadelkasten

Nadelkasten, um 1950 

Nadeln waren teuer und mussten zur Wiederverwendung gereinigt und desinfiziert werden. Hier ein Verfahren, welches 1926 von BRUNET empfohlen wurde:
"Nach Durchspritzung mit Alkohol oder Aether wird die Kanüle mit einem kleinen Gummiballon (etwa dem Pollitzer'schen Luftduscheballon) durchgeblasen, der einen entsprechenden Ansatz aus Hartgummi trägt und damit an die Nadel angesetzt wird" .


Nach 1945 führte die Massenproduktion von Penicillin zu einer explosionsartigen Zunahme der Injektionen.

Nadelkästen aus den 50er Jahren sind von einer beeindruckenden Esthetik: harmonisch stecken die (von der Oberschwester mit einem Schleifstein) nachgeschliffenen Nadeln in ihrem Fach, die Spitze hinter einer Glasscheibe besonders sauber abgedeckt - daneben sehen unsere heutigen Einmalnadeln ausgesprochen welk aus!

Das hier vorgestellte runde Behältnis der Fa. MARTIN "Canulette 48, 18-8stahl, rost- u. säurebeständig" konnte 48 Nadeln fassen. Es stammt aus dem Nachlass des Saarbrücker Arztes ZIMMER.