Innere Medizin


Insulin-Injektor (4)

1974

 

Der DIARAPID erleichterte die für den Diabetiker notwendigen Injektionen. Nach dem Aufziehen des Insulins wurde der Injektor gespannt und aufgesetzt, die Haut spannte sich von selbst an der Einstichstelle. Durch Druck auf den Auslösehebel schnellte die Spritze vor und die Kanüle stach sich so tief, wie eingestellt, ein. Der Injektor war steril in einem alkoholdichten Behälter untergebracht. Von besonderem Vorteil war, dass für den Injektor jede handelsübliche Rekordspritze mit Insulingraduierung verwendet werden konnte.

 

Zur Herstellerfirma

- 1920 gründete Wilhelm Haselmeier in Stuttgart-Degerloch die Wilhelm Haselmeier GmbH & Co, die Spritzen und Stethoskope herstellte.
- 1963 stellte sie einen halbautomatischen Insulin-Auto-Injektor her: die Nadel schnellte bei Knopfdruck vor und stach blitzschnell in die Haut. Das Insulin aber musste der Patient dann selber durch Druck auf den Spritzenstempel injizieren..
- 1978 zog die Firma nach Buchen (Odenwald) um und entwickelte den vollautomatichen Auto-Injektor Diamatic für Insulinspritzen – der Patient brauchte jetzt nur noch den Mechanismus auslösen...
- 1993 stellte die Firma einen „Pen“, eine Art Bleistift her für Standard-Insulinkartouschen, mit versteckter Nadel.
- Seit 2004 stellt die Fa. Haselmeier Nachfolge-injektoren, den DIAPEN 3.1 und 3.2 her.

Haselmeier ist jetzt in der Schweiz ansässig und beschäftigt weltweit rund 200 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist in Europa, den Vereinigten Staaten, Indien und China vertreten. Die Haselmeier-Produkte werden in modernsten Produktionsstätten in Buchen im Odenwald (Deutschland), Dnešice (Tschechische Republik) und Bangaluru (Indien) hergestellt.

 

Exponat

Vorgestellt wird ein DIARAPID-Injektor aus dem Jahr 1974, Fa. Wilhelm Haselmeier. Damals (bis 1982) wurde Insulin noch in einem aufwändigen und teuren Verfahren aus dem Pankreas von Schlachttieren isoliert – pro Diabetiker und Jahr waren bis zu 100 Schweinebauchspeicheldrüsen notwendig. Heutzutage wird Insulin gentechnisch hergestellt...

 


Seit den 50er Jahren gibt es orale Antidiabetika. Schon im Mittelalter wurden Biguanide zur Blutzuckersenkung verwendet. Die aktive Komponente der Biguanide, das Guanidin, wurde aus der Galega officinalis (Flieder) gewonnen. In Luxemburg behandelte man den Diabetes bis um 1900 mit einer Zwiebel, die in einem Glas Elbling-Wein gelöst wurden, das schluckweise über den Tag verteilt, leergetrunken wurde ...