Ophthalmologie


Augenspiegel (4) n. FOLLIN (1865)

Ophthalmoskop 1
 

Bei der direkten Augenspiegelung setzt der Arzt das Ophthalmoskop ein, einen Augenspiegel, der mit einer Lupe ausgestattet ist. Durch die weite Pupille blickt er mit Hilfe des Gerätes in den Innenraum des Auges. Dabei wird das Gerät ganz dicht an das Auge herangeführt, so dass zwischen Arzt und Patient nur wenige Zentimeter Abstand sind.

 

Um die Aberration der Sehschärfen (sowohl des Untersuchten als auch des Untersuchenden) auszugleichen, wird ein Korrekturglas in den Fokus des Spiegels geschoben. Da dies lästig und umständlich war, brachte man die Linse (bis zu 24 Stück) auf einer Drehscheibe an - in dem hier vorgestellten Modell aus der Werkstatt von Camille Sébastien NACHET (1799-1881) - ein Ensemble von gerade mal 4 Linsen (2 Plus- und 2 Minuslinsen), die man vor die nicht verspiegelte Mitte des Gerätes bringen konnte.

 

Der französische Augenarzt und Chirurg Eugène FOLLIN (1823-1867) gab das Gerät 1865 bei dem Pariser Optiker Nachet & Fils in Auftrag. 

Er schrieb:

Leçons sur l'exploration de l'oeil et en particulier sur les applications de l'ophtalmoscope au diagnostic des maladies des yeux, Paris, Adrien Delahaye,‎ 1863, 268 S.

 

Zum Exponat: Spiegelfläche intakt, KEINE zentrale Bohrung, nur fehlende Versilberung - Glas durchgehend! Herkunft des (nicht signierten) Spiegels: La Frette sur Seine / Île-de-France, 2015.