Anästhesie


Chloroform-Maske (6)

Chloroform-Maske (...
Chloroform-Maske (...
 

 

   Aus dem Nachlass des Arztes Camille GLAESENER (1887-1952) stammt diese Maske nach ESMARCH mit ihrem Originalbezug aus Flanell-Tuch (in unserm Fall mit Mottenbefall). Auf der Rückseite wurde dieser Bezug an einem Knopf in Griffnähe "eingehakt".

Nachteil dieser Bespannung: das Chloroform kam in Kontakt mit der Haut und reizte diese.

 

"Mord in Narkose

"Im Rothen-Kreuzspitale (wo?) sollte vor einigen Tagen an einem Patienten eine schmerzliche Operation ausgeführt werden. Man reichte demselben Chloroform, doch der Kranke, ein außerordentlich kräftig gebauter Mann und nebenbei ein Trinker, erwachte gleich nach dem ersten Schnitt aus der Betäubung; rasend vor Schmerz, entriß er dem Arzt das haarscharfe Messer, und, obgleich mehrere Personen anwesend waren, hatte der Kranke doch, ehe man ihn zu bändigen vermochte, Professor Ragout, sowie eine zwanzigjährige Nonne, die als Wärterin aushalf, durch Stiche ins Herz getödtet. Der zweifache Mörder wurde ins Inquisitenspital gebracht und dort gefesselt. Da die Aerzte erkannten, daß eine Narkose hier unmöglich sei, unterzog man den Mann bei vollem Bewußtsein der Operation. Dieselbe verlief günstig, und glauben die Professoren, daß der Mörder baldigst vollkommen genesen sein wird. Schon jetzt beschäftigt man sich mit der Frage, ob der Mörder nicht straflos ausgehen werde, da die That in halb bewußtlosem Zustande vollführt worden ist" (Obermoselzeitung vom 8.10.1889).