Chirurgie


Gipsabreiß-Zange n. WOLFF

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1853 hatte BLUMENKAMP Gipsbinden zur Korrektur des Klumpfußes angewandt. Der Berliner Chirurg Julius WOLFF (1836-1902) führte dazu die „Seriengipsbehandlung“ ein, die ein mehrfaches Wechseln von Gipsverbänden erforderte.

 

J. Wolff, Über Klumpfußbehandlung, Arch.f.Klin.Chir. 1877 Bd.21 vol1. S.90.

 

So kam ihm die Idee, die alten Verbände fachgerecht aufzubrechen. 1877 gab er diese Gipsabreißzange (Wolffsmaul) an. Sie hat kräftige, geriefelte Branchen mit abgerundeten Enden, die der Vermeidung von Verletzungen dienen.

 

A. Hoffa, Atlas und Grundriss der Verbandlehre, München 1904.

 

Die Gipszange (engl. plaster cast breaker) nach Wolff ist ein Spezialinstrument zur Gipsentfernung, welches auch unter den Namen Rabenschnabel bekannt ist. Den Begriff „Rabenschnabel“ kannten die älteren Chirurgen zur Genüge: 

- Rabenschnabelfortsatz „Processus coracoideus“ an der Skapula,

- Rabenschnabel-Armmuskel, „musculus coracobrachialis“,

- „Rostrum corvinum, Bec de corbin. Bey dem wund-artzt ein Zänglein mit einer langen gekrümmten spitze, die splitter oder anderes aus einer wunde zu ziehen“ (Johann Theodor Jablonski, Allgemeines Lexicon der Künste und Wissenschafften, oder kurtze Beschreibung ..., Leipzig 1721) 

und übertrugen ihn auf diesen Verbandsbrecher.