HNO |
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Spiegel n. GLATZEL |
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Ernst Glatzel *3. Juli 1867 in Malapane in der damals deutschen Provinz Schlesien als Sohn des Knappschaftsarztes Dr. Paul Glatzel.
"(Aus der Klinik für Hals- und Nasenkranke von Professor B. Fränkel in Berlin.) Zur Prüfung der Luftdurchgängigkeit der Nase. Von Dr. Glatzel. Die schädlichen Folgen gestörter Nasenathmung fallen zum Theile mit jenen der Mundathmung zusammen: Katarrhe sämmtlicher Luftwege, Schädigung des Geschmack- und Geruchsinnes u. s. w. Es ist demnach für den praktischen Arzt oft wichtig, sich von der Durchgängigkeit einer Nase zu vergewissern, was nicht immer ganz einfach ist, da selbst die Untersuchung mit dem Nasenspeculum im Stiche lassen kann. In hervorragend einfacher und sicherer Weise lässt sich die Durchgängigkeit der Nase mittelst der Spiegelprobe feststellen. Der Spiegel— von Dr. Schneider in Berlin, Bülowstrasse, um 3 Mark zu beziehen— ist aus einem auf galvanischem Wege hergestellten Metallpapier gefertigt, auf welchem die Athemflecke sehr deutlich sichtbar werden. Er trägt eine aus Kreisbögen bestehende Eintheilung. Derselbe darf vor der Benützung nicht erwärmt werden. Der zu Untersuchende entfernt die den Hals beengenden Kleidungsstücke, reinigt die Nase durch Schneuzen und athmet dann einmal bei geschlossenem Munde ruhig über den horizontal an die Oberlippe ungehaltenen Spiegel hin. Bei freier Nasenathmung entstehen zwei schmetterlingsflügelförmige, bis zum Halbkreis IV und darüber reichende, annähernd symmetrische Athmungsflecke, welche in einer bis drei Minuten verschwinden. Ist auf einer Seite die Nase verengt, so ist hier der Athemfleck kleiner und verschwindet rascher. Ist die Nase beiderseits verengt, so sind beide Athmungsflecke kleiner. Bleibt ein Athmungsfleck auch nach Coca'inisirung der betreffenden Nasenhälfte klein, so handelt es sich um mehr als um eine Schleimhautschwellung, nämlich um ein solides Hinderniss (Crista, Spina, Septumverbiegung, Polypen etc.). Der Spiegel kann auch zur Feststellung offener Nasensprache benützt werden. Beschlägt er sich beim Hersagen des Alphabetes ausser bei m und n noch bei anderen Lauten, so liegt offene Nasensprache vor (Die Therapie der Gegenwart, 1901. Nr.8)" (Wiener klin. Wochenschrift 6. März 1902 S.272).
Glatzels weiterer Lebensweg ist wissenschaftlich nicht ergiebig. Er gehörte der Schutztruppe für Südwestafrika vom 22.9.1904 an, nahm teil am Herero- und Hottentotten-Feldzug 1904/05 und war in Ostafrika in Dar-es-Salam Chefarzt des Sara-Hadji-Hospitals vom 7.9.1905 bis 26.11.1905. Glatzel war preussischer Militärarzt und signierte alle seine Veröffentlichungen mit «Stabsarzt Dr. Glatzel» - 1910 war er Oberstabsarzt und Regimentsarzt des Infanterie-Regimentes Nr.54 in Kolberg (Ostsee). Er heiratete am 11.8.1906. Sein Todesjahr ist unbekannt.
Ein immer noch beliegter Test "Die ersten Versuche zur Objektivierung der Nasenatmung wurden 1877 unternommen. Sie bestanden in der Überprüfung der Kraft des Ausatemstroms am Handrücken und der Erfassung des Atemgeräuschs bei forciertem Ausatmen aus der Nase. https://static1.squarespace.com/static/56372710e4b05c5c7e7a72c4/t/56a24b0b57eb8dec18449ec5/ 1453476620082/Funktionsdiagnostik-der-Nasenatmung-1994.pdf Lit.: 3. |