Innere Medizin |
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Sonnenuhr, Schloss Ansemburg |
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Sämtliche Funktionen unseres Körpers werden zeitlich von einer angeborenen biologischen Tagesuhr gesteuert. Dazu gehören Blutdruck, Herzfrequenz und Körpertemperatur, Konzentrationsfähigkeit, Muskelkraft Schlaf-Wach-Rhythmus und Sehschärfe. Licht ist der wichtigste Zeitgeber für die innere Uhr. Baugeschichte Ein insgesamt sehr gediegenes Anwesen:
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Spritzenbehälter 1 |
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Eine ganze Reihe unterschiedlich geformter Behälter wurde entwickelt, in denen Spritze und Nadeln sterilisiert werden konnten um anschliessend steril transportiert zu werden (Hausbesuche etc.).
Seitdem die Ärzte nur noch Einmalspritzen und Einmalnadeln benutzen erübrigen sich diese Behälter. Da sie robust gebaut waren und nicht "klein zu kriegen" sind, bevölkern sie unsere Flohmärkte in großer Zahl. |
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Spritzenbehälter 2 |
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Vorgestellt werden zwei fast identische, aufschraubbare Spritzenbehälter aus chromiertem Metall. Höhe über alles 11.0 cm. Auf dem Deckel ist ein Logo eingraviert: eine Schlange, die sich (an keinem Stab!) frei emporwindet. Darüber eine Ortsbezeichnung: SUTJESKA. Sutjeska/Zemun ist eine Nachbargemeinde der serbischen Hauptstadt Belgrad. Offenbar wurden die Behälter hier hergestellt.
Der Einsatz zum Halten der Spritze und der Nadeln fehlt in beiden Behältern. Herkunft: Flohmarkt in POREC (Kroatien). Ein Dankeschön an Jonny in Innsbruck! |
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Spritzenbehälter 3 |
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Die meisten Spritzenbehälter sind aus Metall. Deutlich seltener findet man deren aus Plastik.
Exponat Spritzenbehälter aus vergilbtem Plastik. Plastikeinsatz sitzt federnd auf einer Metallspirale. Markierung "Made in Denmark F134". Erstanden auf dem sonntäglichen Flohmarkt in Völs 8/2017. |
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Sternalpunktion (1), Trocart n. MALLARMÉ |
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Bis in die 20er Jahre des 20 Jahrhunderts war der proximale Trochanter des Femur die bevorzugte Stelle für Knochenmarksbiopsien. 1923 gab Carly SEYFARTH (1890-1950) aus Leipzig als Erster die sternale Trepanation an, mit einer Technik, die allerdings allzu umständlich war. Erst die 1927 von dem Russen Mikhail ARINKIN (1876-1948) angegebene Technik war praktikabel. In den darauffolgenden Jahren wurden eine ganze Reihe von Verfahren angegeben. 1935 stellte der französische Hämatologe Jacques MALLARMé eine geschliffene Nadel vor, mit der die sternale Punktion leicht zu bewerkstelligen war. Zur Knochenmarks-Punktion (Sternum, Darmbeinschaufel) bedient man sich im Prinzip einer kurzen, starken Hohlnadel mit Mandrin. Besonders beliebt, da gut in der Hand liegend, ist der Trocart von Jacques Mallarmé, der neuerdings mit Plastikgriff (in verschiedenen Massen) geliefert wird, früher aber ganz aus Metall war und in mehreren Längen und Dicken geliefert wurde. Etwas ausgefallener die Benutzung des "Mallarmé" zur Schnellinfusion: MALLARME war Hämatologue im Hôpital Beaujon von Clichy. Noch griffiger als der von ihm erdachte Trocart soll die sog. Illinois-Nadel sein. Vorgestellt wird ein Trocart aus dem Bestand der 2003 aufgelösten Klinik St. Elisabeth in Luxemburg. Lit.:
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Sternalpunktion (2), Nadel n. KLIMA und ROSEGGER |
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Giuseppe PIANESE, Anatomieprofessor an der Universität Neapel, war der Erste, dem eine Biopsie aus dem Knochenmark gelang: 1905 öffnete er eine Tibia mit einer Trephine! Andere nahmen den Faden auf und biopsierten andere Knochen. Komplikationen wie Blutungen, Fisteln, Osteomyelitiden führten dazu, dass dieser Methodik der Durchbruch nicht beschieden war. Der Russe Mikhael I. ARINKIN, damals Arzt am Militärhospital Leningrad, berichtete 1927 über eine erste Sternalpunktion mit Aspiration von Knochenmark. Russland aber lag abseits der grossen medizinischen Strömungen. Die Methode wurde ab 1933 in den USA weiter entwickelt von R. P. Custer als ein neues diagnostisches Verfahren.
Exponat Vorgestellt wird die Nadel, mit der Dr. André BEISSEL (1919-2004) in der Elisabethklinik arbeitete. Heutzutage werden vielfach Einmalnadeln benutzt. Die 1935 von den Hämatologen R. KLIMA und H. ROSEGGER (II. Medizinische Universitätsklinik Wien) angegebene Nadel ist in einer kurzen Variante erhältlich für die Sternalpunktion, in einer längeren Variante für die Beckenkammpunktion. Das Besondere: die Nadel hat einen Abstandshalter, den man je nach Bedarf herein- oder wieder herausdrehen kann. Dadurch ist sichergestellt, dass die Nadel punktgenau in den Körper des Patienten vorgebracht wird.
Klima Rudolf, *9. August 1896 in Hohenau, † 9. Jänner 1983 Wien, Internist. Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1923) war Klima Hospitant an der I. Medizinischen Universitätsklinik (Allgemeines Krankenhaus) unter Karel Frederik Wenckebach und absolvierte danach seine Sekundararztzeit im Erzherzogin-Sophien-Spital (wo er 1929 Assistent bei Nikolaus von Jagič wurde. Als dieser 1931 zum Vorstand der II. Medizinischen Universitätsklinik (Allgemeines Krankenhaus) bestellt wurde, nahm er Klima mit. Dort konnte Klima (erstmals in Wien) eine Blutambulanz, verbunden mit einer Station für blutkranke Patienten, errichten. Als Ergebnis der mit Jagic durchgeführten Forschungen erschien das gemeinsame Lehrbuch „Klinik und Therapie der Blutkrankheiten". 1935 habilitierte sich Klima an der Universität Wien für innere Medizin (ao. Prof. 1943). Durch die gemeinsam mit Hellfried Rosegger entwickelte Sternalpunktionsnadel eröffnete Klima der hämotologischen Diagnostik eine wertvolle, einfach zu handhabende und für den Patienten schonende Hilfe. Bald darauf erschien Klimas zum Standardwerk gewordene Monographie „Die Untersuchung des Knochenmarks bei Blutkrankheiten und ihre Ergebnisse". Am 1. Februar 1937 wurde Klima Primararzt der I. Medizinischen Abteilung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals. Nach dem Abgang von Wilhelm Falta wurden beide Abteilungen unter Klimas Leitung vereint. 1945-1964 war Klima ärztlicher Direktor dieses Spitals; als es im April 1945 als russisches Lazarett verwendet wurde, hatte Klima 400 russische Soldaten zu versorgen und konnte durch persönlichen Einsatz bei der sowjetrussischen Kommandantur den Spitalsbetrieb sicherstellen. Mit Hilfe seiner Mitarbeiter konnte Klima nach dem Zweiten Weltkrieg die Hämatologie an seiner Abteilung stets auf dem neuesten Wissensstand halten und auch die zytologische Diagnostik von hämatologischen Erkrankungen etablieren. Er gehört zu den wesentlichsten Begründern der klinischen Hämatologie im deutschsprachigen Raum. Lit.: Prof. Dr. R. Klima zum 75. Geburtstag. DMW 96 (1971) 1318.
Rosegger, Hellfried, gen Friedl (*14.08.1904-11.02.1940) als Sohn des in Langenwang niedergelassenen Arztes Josef gen. Sepp Rosegger (1874-1948) und dessen Ehefrau Paula Hafner. Er heiratete Irmingard Nierhaus, starb nach 2 ½ jähriger Ehe, erst 36jährig, in seiner eigenen Klinik in Wien an einer Lungenentzündung (Kleine Volks-Zeitung, 15. Februar 1940). Lit.: Rosegger, H., A Heat-coagulation Test for Human Cerebro-spinal Fluid, in: Klin. Wochenschr., vol. xvii, pp. 498–501, (1938).
Joseph Abramovich KASSIRSKY (1898-1971) geboren in Fergana / Uzbekistan, gest. in Moskau. 1933 entwickelte er für die Diagnostik der Leishmaniose die später nach ihm benannte Sternalpunktionsnadel. Ab 1936 war er Prof. für tropische Krankheiten und Blutkrankheiten. 1942 schlug er als erster die Intrasternale Bluttransfusion vor (Blood 1969 33:501-503).
Lit.:
Frühe Lehrbücher Schulten, Hans, Die Sternalpunktion als diagnostische Methode, Leipzig, Thieme,1937
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Stethoskop (1), monaural |
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René-Théophile-Hyacinthe LAENNEC (1781-1826) erfand die Auskultation Ende des Jahres 1816 (8.3.1817: erster handschriftlicher Vermerk in einer Krankenakte über den Gebrauch des Gerätes, anlässlich der Untersuchung der 40jährigen Marie-Mélanie Basset) und veröffentlichte die Methode 1819 in seinem "Traité de l'auscultation médiate ou traité des maladies du poumon et du coeur fondé principalement sur ce nouveau mode d'exploration". LAENNEC nannte sein Stethoscop schlicht "Cylindre", später "Stethoscope" [griechisch stethos, der Brustkorb; scopein, sehen: "in die Brust hinein sehen"].
Da große Krankenhäuser und klinischer Unterricht am Krankenhaus - von Städten wie Halle, Würzburg, Heidelberg, Berlin oder Wien abgesehen - bis in die 30er Jahre des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum eine Seltenheit waren, verbreitete sich das Hörrohr hier entsprechend zögerlich. Es mangelte den Ärzten an der Möglichkeit, den Umgang mit dem neuen Gerät zu üben. Doch um 1850 waren an allen deutschen Universitäten Kurse für Auskultation [und Perkussion (das ärztliche Abklopfen)] üblich, und in einem Lehrbuch von 1868 wurde das Stethoskop bereits als "Signatur des wissenschaftlichen Arztes" bezeichnet. So hatte es sich innerhalb weniger Jahrzehnte von einer skeptisch beäugten französischen Mode zu einem Gerät entwickelt, das den modernen Arzt kennzeichnete.
Exponate Die hier vorgestellten Exemplare stammen aus dem Nachlass des Frauenarztes Dr. PRIM (1891-1974). Das Obere besitzt einen Ohrtrichter aus Hartgummi; der Schaft setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die zusammengeschraubt werden; der Schallkopf war nur aufgesteckt und konnte für den Transport abgezogen werden. Das untere Modell nach LICHTENHAIN besteht aus Leichtmetall, mit Ausnahme der Weichgummiauflage. Diese kann zur Verkleinerung abgenommen und seitlich auf den Schaft gesteckt werden. Ludwig LICHTENHAIN (1845-1928) war Internist in Königsberg.
Lit.: Collin V, Die Untersuchungen der Brust mit dem Stethoskop zur Erkenntnis der Brustkrankheiten, aus dem Franz. von F.J.Bourel. Mit einer Vorrede von F.Nasse. - Reutlingen, J.Ensslin, 1832, 8°, 144.
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Innere Medizin |
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Stethoscope (2), monaural |
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Nachdem der Bretone René-Théophile LAENNEC in Paris sein Stethoskop erfunden [und der Böhme Josef SKODA in Wien die theoretische Begründung der neuen Methode geschaffen hatte], verbreitete sich die Auskultation über alle Länder. Das erste Stethoskop LAENNEC's war eine einfache Papierrolle, die mit einem Bindfaden zusammengehalten wurde. Er entwickelte daraufhin eine 26-30 cm lange, 3 cm dicke Röhre aus gedrehtem Holz (Zedernholz, Buchsbaum, Ebenholz - auch heute müssenbei der Herstellung von Stethoskopen teure und seltene Harthölzer benutzt werden - Tulpenholz, Fruchtholz - da sie den Ton besonders gut leiten), die unten trichterförmig gestaltet und an der oben die Ohrplatte resp. der Ohrtrichter angebracht war. Das Instrument war plump und unhandlich. LAENNEC verbesserte es zunächst, indem er das Rohr in der Mitte zerlegte und mit einem Schraubgewinde versah, mit dem man es wieder auf die volle Länge bringen konnte. Als nächstes wurden Brust- und Ohrteil feiner ausgearbeitet, das Instrument dekoriert... Hier und da wurde auch mal ein Instrument aus Zinn oder später aus Gummi hergestellt.
Die hier vorgestellten Stethoskope sind aus lackiertem Holz hergestellt. Beide konnten zerlegt werden: - das obere (Patent O. BOLTE / Hamburg) durch seitliches Aufstecken, - das untere Modell nach dem in Berlin praktizierenden Ludwig TRAUBE (1818-1876) durch Schraubung. |
Innere Medizin |
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Stethoscope (2a) |
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Werbekarte für das Präparat OERELIN (flüssiges Einreibe- mittel), abgestempelt am 16.5.1930 in Berlin. Uns interessiert das Stethoskop, rechts auf der Schreibunterlage.
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Innere Medizin |
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Stethoscope (2b) |
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Innere Medizin |
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Stethoscope (2c) |
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Stethoscope (3), monaural |
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Exponat: 20 cm langes, nicht verschraubtes Stethoskop, Herkunft: Ebay Schönberg/Holstein. |