Pädiatrie


Impfverband n. COWAN

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Mit den anstehenden Massenimpfungen wird das Thema wieder aktuell werden: womit verbindet man die Impfstelle? Hier ein Beitrag aus dem 19. Jahrhundert: ein Gestell, das mit Bändern über der Impfstelle am Oberarm befestigt wurde.

 

Exponat

Vaccination shield „Sold by all chemists & druggists“. Materialien: Ziegen-Leder, Draht, Baumwolle, Karton und Papier.

Maße: Schild: 75 mm (Länge); 58 mm (Breite), Verpackung: 83 mm (Länge); 57 mm. (Breite); 45 mm (Höhe).
Datierung: 1901-14 (?).

 

Erfinder

1878 erfand der Glasgow'er Fabrikant William COWAN einen Verband in Form eines Schutzschildes: „My shields have been before the Public for over six years, and during that time I have made great improvements on it for fit and appearance, so be sure and ask Cowan’s, for any other will hurt your sale for that article and oblige, truly yours, Wm. Cowan, inventor and patentee of the vaccination shield” (The Chemist and druggist, Vol. XXVI N°1, 16 january 1884).

 

1886 verkaufte er “trusses, crutches, arm slings, belts and bandages, elastic stockings, knee caps, anklets” – vor allem aber warb er für sein „vaccination shield“.  Trusses sind Bruchbänder bzw. Leibbinden.

 

Mit dem einer Anaesthesie-Maske nachempfundenen Gestell konnte die Impfwunde so abgeschirmt werden, daß das Kind die Lymphe nicht durch Kratzen und Reiben der Pustel verbreiten konnte.

 

Hätte jedes Kind ein solches Schild tragen sollen? Vermutlich nicht! Denn besonders schützen wollte man nur Impfpusteln, die in der Arm-zu-Arm-Methode zum Weiterimpfen gedacht waren: „To protect the pustules that develop after smallpox vaccination, which should serve as a source of new vaccine lymph“ (Medical collection Uni Zurich) - Schutzschilde waren also eher etwas für "Impfkönige".