Pädiatrie |
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Impflanzette (2) |
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Bei den vielen Fabrikanten von Schreibfedern konnte nicht ausbleiben, daß mehrere Fabrikanten Impffedern herstellten, die einen mehr, die andern weniger. Ausser BLANZY finden wir eine Firma in England, eine weitere in Frankreich:
Hinks, Wells & Co N°2260, Print cutter; Birmingham. Jusqu'à la Première Guerre mondiale, les seuls aciers utilisés pour fabriquer les plumes métalliques provenaient de Sheffield – Angleterre et étaient produits à partir de minerai de fer importé de Suède. Les aciéries livraient l'acier en feuilles d'épaisseur calibrée, laminées à chaud. Le centre principal de production de plumes métalliques était Birmingham. Les fondateurs de cette industrie étaient Joseph Gillot, Josiah Mason, les frères John et William Mitchells et James Perry.Hinks, Wells & Co N°2260, Print cutter; Birmingham. Jusqu'à la Première Guerre mondiale, les seuls aciers utilisés pour fabriquer les plumes métalliques provenaient de Sheffield – Angleterre et étaient produits à partir de minerai de fer importé de Suède. Les aciéries livraient l'acier en feuilles d'épaisseur calibrée, laminées à chaud. Le centre principal de production de plumes métalliques était Birmingham. Les fondateurs de cette industrie étaient Joseph Gillot, Josiah Mason, les frères John et William Mitchells et James Perry.
Vaccinostyle inox individuel "La Comtoise" Grand modèle, 6 cm; Etablissements C. Vaucher & Cie, Besançon. En France, entre 1880 et 1960, une centaine de fabriques réalisèrent quelque 5 000 formes de plumes. Modeste, la fabrique Vaucher et Cie, sise 22 rue de la Famille à Besançon, se contenta de mettre au point une dizaine de modèles. La 1, dure, la 2 souple, la 3 «l’écolière», la 4 «la bureau», la 5 «la secrétaire», la 6 «Spéciale». Quatre autres étaient réalisées en acier; «l’as des plumes», «la reine», «la studieuse», «la populaire» et deux longues et fines plumes, les vaccinostyles, permettaient aux infirmières de graver sur le bras les traits ineffaçables du BCG. La fabrique exécutait aussi des boîtes de plumes, les porte-plumes PAT (pratiques à tenir), des briquets, des distributeurs de pierres à briquet et des pointes de compas. Les ateliers de fabrication des plumes étaient au 1er étage. Le dernier patron de cette fabrique (dans les années 60-70), Jean Roux, céda machines et outillage à un marseillais qui les laissa rouiller dans un coin et ne les paya pas. M. Roux aimait à raconter que, durant la guerre, pour éviter le chômage technique à ses ouvriers, il allait chercher de l’acier inoxydable, à vélo, jusque dans le Nord de la Franche-Comté. Cet homme courageux est aujourd’hui décédé, de même que la plupart des ouvriers de la fabrique. Restent quelques quinquagénaires qui exercèrent là leur tout premier emploi. Ainsi Denis Arbey qui travailla deux ans chez Vaucher avant de partir à l’armée. Bien que voisin, il n’est jamais revenu dans cette fabrique aujourd’hui redistribuée entre quatre entreprises et des appartements. Avec émotion, il parcourt le hall. « C’est derrière cette porte qu’il y avait la presse. Elle faisait tellement de bruit qu’on ne pouvait pas la mettre en route avant 8h du matin ». En guise de job d’été, durant les vacances 1967, il fera engager sa sœur, Patricia, qui n’avait que 14 ans. « C’était mon premier travail. J’enfilais les plumes au bout des porte-plumes, sans arrêter, durant toute la journée, j’avais le bout des doigts tout coupé. A la fin du mois, on m’a remis une fiche de salaire de 399F!». |
Pädiatrie |
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Impfliste |
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Chirurgen trugen die Namen der von ihnen geimpften Kinder in eine Liste ein, die sie bei der Verwaltung einreichten um ihren Lohn zu empfangen.
Exponat Liste des Chirurgen SCHNEIDER mit den Namen von 42 Kindern, die er in der Zeit von 1802-1804 in Reinstedt bei Ermsleben / Aschersleben geimpft hatte. Im Text berichtet er, daß im Nachbarort Hoym die Leute auf eine schnellere Impfung bestanden haben und Barbiere in die Bresche sprangen, um mit ihren Rasiermessern Impfwunden zu schlagen, in die sie Impfstoff einrieben. |
Paediatrie |
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Impfmesser (1), angebliches |
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Die Impfung stellt ein Übergangsgebiet dar zwischen Chirurgie und Innerer Mediizin, bei der die "opération" mit spezialisierten Lanzetten bzw. Messern durchgeführt wird. Vorgestellt wird ein Messer mit Elfenbeingriff - am Schaft der Stempel "Delmenhorster Linoleum, Anker Marke, Karl Wüsthof, Solingen" . Aber zugegeben: eine gewisse Ähnlichkeit besteht mit einem Messer, das Elisabeth Bennion als "CHESELDEN's kurzes, konvexes Steinschnittmesser" bezeichnet und in die Zeit um 1750 datiert. Als Linoleummesser bei der Anfertigung von Linolschnitten benutzte man diese Messer. Immer wieder wurden Messer ähnlicher Konstruktion zu den unterschiedlichsten Zwecken gebraucht - Fehldeutungen beim Kauf von "Skalpellen" sind daher unvermeidbar...
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Paediatrie |
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Impfmesser (2), vermeintliches |
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Dieses elegante Messer besitzt eine herzförmige Klinge. Das Exponat - KEIN Impfmesser - macht auf ein gravierendes Problem bei der Identifizierung alter Skalpelle aufmerksam: ihre Ähnlichkeit mit ... Radiermessern (frz. grattoir; engl. erasing knife, steel eraser) - den (im 16. Jahrhundert aufgekommenen) "Ratzefummeln" unserer Ur-Grossväter ! |
Pädiatrie |
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Impfschein, Paris 1885 |
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Dieser am 19. Mai 1885 von dem Pariser Kinder- und Frauenarzt Jacques François HERVIEUX (1818-1905), seit 1873 Mitglied der Academie nationale de médecine, ausgestellte Impfschein belegt, daß in Frankreich an beiden Armen gleichzeitig geimpft wurde: das 19 Monate alte Kind hatte eine Woche nach der Impfung je 4 Impfpusteln an jedem Arm.
In der Sitzung der Académie de médecine de Paris vom 20. Februar 1894 sprach er über die Pockenepidemie, die 1893 in Frankreich geherrscht hatte und wies auf die Notwendigkeit der Annahme eines Gesetzes hin, welches die Impfung und Wiederimpfung obligatorisch machte, als das einzige Mittel, um über den schlechten Willen zu siegen, der sich überall dort, wo es sich um die Anwendung dieser so wirksamen Massregeln handelt, geltend machte.
Exponat Doppelseite (Originaldruck) aus der Zeitschrift „L’Illustration“ vom 26. November 1898, wo man ihn im Alter von 80 Jahren in den Räumlichkeiten der Académie de Médecine beim Impfen sieht, in Begleitung eines Kalbes, dem man die Augen abgedeckt hat, damit es ruhig stehen bleibt. Ob HERVIEUX sehnsüchtig an die kleineren und handlicheren Ziegen dachte? Am liebsten hätte er mit diesen Tieren gearbeitet – 1889 berichtete er über Impfung mit Lymphe, die von Ziegen stammte, denen man das Kuhpockenvirus inokuliert hatte.
„In der letzten Sitzung der Academie de médecine machte Hervieux Mittheilung über die Ergebnisse seiner Versuche mit Ziegenvaccine. Er fand, daß die Ziegen nach Einimpfung von humanisirter oder animalischer Lymphe einer regelrechten Eruption von Impfpusteln unterworfen sind. In gleicher Weise gelingt die Uebertragung der Pocke von der Ziege auf den Menschen. Hervieux rühmt der Benützung der Ziegen anstatt der von Kälbern den Vorzug größerer Reinlichkeit, der größeren Leichtigkeit der Operation, geringere Kosten der Anschaffung und Erhaltung des Thieres nach. Die Gefahrlosigkeit in puncto etwaiger Ansteckung theilt sie mit der Kuhimpfung; sie hat aber vor dieser noch den Vorzug, daß ihr Träger, die Ziege für Tuberculose nahezu unempfänglich ist, was bekanntlich bei der Kuh absolut nicht der Fall ist. Als ein 'Nachtheil der Verwendung von Ziegen zur Bereitung thierischer Lymphe hätte nur die geringere Ergiebigkeit dieser Thiere an Impfstoff zu gelten, da die zur Impfung geeigneten Hautflächen mehrmals kleiner sind als die der Kuh“ (Österreichische Badezeitung, 8. Juni 1890).
Wie impfte er? „versagte keine, so viele Impfstiche, so viele Erfolge; alle schlugen an und gaben Pusteln, und zwar nach der Methode der einfachen Punktirstriche; ich machte deren sechs, auf jedem Arm drei, ich impfte hundert in der Stunde“
1888 hatte er die Leitung des „Service de vaccine“ übernommen und umgehend den menschlichen durch animalischen Impfstoff ersetzt. Er stichelte, schnell, und mit viel Erfolg! 40 Sekunden pro Kind … Sein Impfinstitut war 1896 so erfolgreich, daß er hier 200 (weibliche) Kälber hielt, um Paris und ganz Frankreich samt Kolonien mit Lymphe zu versorgen. (Bild am rechten unteren Rand signiert mit L(ouis Remy) Sabattier). |
Paediatrie |
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Impferfolg, der messbare: die Pustel an der Impfstelle |
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Luxemburg hatte seit 1906 ein modernes Impfgesetz:
Am 20 Juni 1908 informierte der Landwirt (cf. Memorial n°45/1918) Pierre Lippert-Straus aus Roodt/Simmern den Impfarzt Dr. Félix AREND (1870-1952), dass die Impfung bei seinem Sohn angegangen war: "t'Pouke sinn ugaang" - die Lymphe hat gegriffen, sagte der Laie!
"Durch Beschluß des Unterzeichneten vom heutigen Tage ist Hr. Dr. Felix Arend, Arzt in Cap, zum Impfarzt provisorisch für die Jahre 1905-1906; und 1906-1907 für den ganzen Kanton Capellen ernannt worden. Luxemburg, den 29. Dezember 1905.
Auch 1908 war Dr. AREND als Impfarzt bestallt, wie folgender Notiz im Gesundheitsbericht des Kantonalarztes für das Jahr 1908 zu entnehmen ist:
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Paediatrie |
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Impfung, Suche nach Impfstoff |
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1829 schrieb der Chirurg Laurent Frédéric BERNUTZ aus Bouillon an den Sekretär der Gesundheitskommission CLASEN in Luxemburg und bat um "suc vaccin" - um Pockenschutzlymphe: BERNUTZ fühlte sich von seinem Land im Stich gelassen und suchte Hilfe im Grossherzogtum ... Die politischen Verhältnisse waren kraus! Bouillon war 1814 französisch geblieben und lag nun im "département des Ardennes". Artikel 69 des Wiener Kongresses vom 9. Juni 1815 resp. der sog. "2. Vertrag von Paris" vom 20. November 1815 integrierten das Herzogtum Bouillon in das Königreich der Niederlande, zusammen mit den Regionen Philippeville und Mariembourg. Am 25. August 1830 brach die Belgische Revolution aus, am 30. Oktober 1830 erhob sich die Stadt Bouillon, doch musste sich die Besatzung der Festung ergeben: am 15. November 1831 wurde Bouillon durch den Londoner Vertrag in das neu geschaffene Königreich Belgien integriert. BERNUTZ hätte seinen Impfstoff folglich bei den niederländischen Behörden bestellen müssen. Als er scheiterte, wandte er sich nach Luxemburg - hier herrschte ... der König der Niederlande, wenn auch nur als Grossherzog ! Der königlich-grossherzogliche Erlass vom 18. April 1818 verfügte die obligatorische Pockenimpfung der Armen Kinder und der Insassen von Wohltätigkeitsinstitutionen. Wo also besorgte man sich um 1828 die Impflymphe? In endemischen Gebieten gewann man die Lymphe aus den Pusteln von Kindern, die an Pocken erkrankt waren, in Impfgebieten aus Impfpusteln! Sollte eine Impfkampagne in einer pockenfreien Region gestartet werden, musste das Impfserum importiert werden: Lit.: |
Pädiatrie |
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Impfverband n. COWAN |
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Mit den anstehenden Massenimpfungen wird das Thema wieder aktuell werden: womit verbindet man die Impfstelle? Hier ein Beitrag aus dem 19. Jahrhundert: ein Gestell, das mit Bändern über der Impfstelle am Oberarm befestigt wurde.
Exponat Vaccination shield „Sold by all chemists & druggists“. Materialien: Ziegen-Leder, Draht, Baumwolle, Karton und Papier.
Erfinder 1878 erfand der Glasgow'er Fabrikant William COWAN einen Verband in Form eines Schutzschildes: „My shields have been before the Public for over six years, and during that time I have made great improvements on it for fit and appearance, so be sure and ask Cowan’s, for any other will hurt your sale for that article and oblige, truly yours, Wm. Cowan, inventor and patentee of the vaccination shield” (The Chemist and druggist, Vol. XXVI N°1, 16 january 1884).
1886 verkaufte er “trusses, crutches, arm slings, belts and bandages, elastic stockings, knee caps, anklets” – vor allem aber warb er für sein „vaccination shield“. Trusses sind Bruchbänder bzw. Leibbinden.
Mit dem einer Anaesthesie-Maske nachempfundenen Gestell konnte die Impfwunde so abgeschirmt werden, daß das Kind die Lymphe nicht durch Kratzen und Reiben der Pustel verbreiten konnte.
Hätte jedes Kind ein solches Schild tragen sollen? Vermutlich nicht! Denn besonders schützen wollte man nur Impfpusteln, die in der Arm-zu-Arm-Methode zum Weiterimpfen gedacht waren: „To protect the pustules that develop after smallpox vaccination, which should serve as a source of new vaccine lymph“ (Medical collection Uni Zurich) - Schutzschilde waren also eher etwas für "Impfkönige".
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Paediatrie |
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Inkubator (1) |
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Die Geschichte der Brutkästen für Säuglinge beginnt in einer Ausstellung neuester Modelle von Brutkästen (Couveuse pour oeufs) im Palais Rameau in Lille! Hier besuchte der Geburtshelfer Etienne Stéphane TARNIER (1828-1897) 1879 eine Ausstellung mit Brutkästen, in denen Eier und Küken exotischer Vögel ausgebrütet wurden - eine Einrichtung, die es im Übrigen schon im alten Aegypten gegeben hatte. Auf die Idee, in solchen Kästen unreife Menschen grosszuziehen aber war bis dato niemand gekommen, abgesehen von einem Arzt aus Rapallo, der 1577 sein Neugeborenes in einem Ofen grossgezogen hatte, den er nach dem Vorbild der altaegyptischen Hühnerbrutkästen gezimmert hatte ... TARNIER liess sich von dem Techniker des Pariser Tiergartens Odile MARTIN einen dieser Kästen umbauen und setzte ihn erstmals 1880 in seiner Entbindungsklinik in Paris ein für die Aufzucht von Frühchen ! Da dieser erste Inkubator schwerfällig war und die Lufttemperatur schwer zu stabilisieren war, tüftelten TARNIER und sein Assistent Dr. Alfred AUVARD binnen 10 Jahren einen neuen Typus von Inkubator aus, der nicht mehr mit heissem Wasser beheizt wurde, sondern mit Warmwasserbehältern, die alle 2 Stunden ersetzt wurden. Der in Nice praktizierende Geburtshelfer Alexandre LION liess 1889 einen Inkubator patentieren, dessen Luft über einen externen Gas- oder Ölbrenner erwärmt wurde, dessen Temperatur über Thermostat geregelt war. Für das Pflegepersonal bedeutete dies eine wesentliche Erleichterung - kein Wasser mehr zu wärmen, keine Wärmflaschen mehr auszutauschen... Fabrikant der Inkubatoren war ein gew. Paul Altmann in Berlin. Für die öffentlichen Ausstellungen entwarf LION senkrechte Glasscheiben , durch welche das Publikum einen Blick in die wundersame Welt der Kleinen werfen konnte. Lit. Link
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Paediatrie |
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Inkubator (2) |
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Von den 8000 Kindern, die man dem guten COUNEY anvertraute, überlebten 7.500: 80% der in diesen Kästen gepflegten (und ausgestellten) Frühchen überlebten - keine Krankenkasse, kein Elternpaar musste für Pflege und Aufzucht auch nur einen Penny zuzahlen - dank der Eintrittgelder zu den Shows. Vorgestellt wird eine Ansichtskarte, auf der eine Ausstellung in Lüttich im Jahr 1905 abgebildet ist. Lit.: Link |
Paediatrie |
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Inkubator (3) |
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Auf der rechten Seite (Bild) war an die Aussenwand des Inkubators die Heizungsanlage festgeschraubt: der sauber glänzende (versilberte!) Öl- resp. Gasbrenner. Der Inkubator selber war aus Eisen konstruiert. Jeder Inkubator verfügte über eine eigene Frischluftzufuhr, ein Rohr mit einem elektrischen Gebläse, das Aussenluft in die Brutkammer blies. Oben kann man das Abluftrohr erkennen, das verbrauchte Luft ableitet, eine regelrechte "hotte". Auf einer "Fiebertafel" über dem Fenster wurden die Fortschritte eines jeden Kindes festgehalten (Gewicht, Körpertemperatur). Da der Inkubator scheusslich teuer war, scheuten die Krankenhäuser die Anschaffung. LION tingelte daher von Ausstellung zu Ausstellung und liess das Publikum gegen Eintrittsgelder einen Blick in seine ambulante Frühgeborenenklinik werfen...
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Paediatrie |
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Keuchhusten |
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Am 2. August 1930 schrieb ein Bekannter an Pierre Krein in Ulflingen : … ein ungewöhnlicher Zeitpunkt für diese Kinderkrankheit : Keuchhusten (lat. pertussis, frz. coqueluche, lux. «bloën Houscht») ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege. Charakteristisch ist das laute, keuchende Geräusch, das nach den Hustenanfällen auftritt und durch besonders tiefes Atemholen entsteht. Bei Kindern unter sechs Monaten kann es zu plötzlichen, lebensbedrohlichen Atemstillständen kommen - daher der Rat, sehr kleine Kinder stationär aufzunehmen ... "Redingen, 15. Okt. Seit zwei bis drei Monaten herrscht hier unter den Kindern eine bösartige, mehr oder weniger ansteckende Halskrankheit, der sog. Stickhusten, auch blauer Husten genannt. Man hat hier 2-3 Sterbefälle solcher Art verzeichnet. Die Krankheit scheint jedoch jetzt abzunehmen" (Obermoselzeitung vom 16.10.1891). Vorbeugend gibt es eine (sehr umstrittene) Impfung seit 1945 .. Therapeutisch werden heutzutage Antibiotika eingesetzt, vor allem das Erythromycin. Sie verkürzen die Erkrankung, wenn sie früh eingesetzt werden. Was aber taten die Leute, als es noch keine Antibiotika gab ? «Gegen die Hustenattacken gibt es auch heute praktisch kein Mittel. Bei Hustenanfällen richte man das Kind auf, unterstütze den Kopf und entferne den zähen Schleim aus dem Munde. Günstig und oft überraschend schnell wirkt ein Ortswechsel, namentlich ist der Aufenthalt auf dem Lande in sonniger, trockener Lage zu empfehlen» (Meyers Konversationslexikon 1909 Bd.X S. 871). Neben allen erdenklichen Tränken und Mixturen (Schneckensirup, Eichelkaffee, mit Milch gekochtem Seehundfett ) wurde die Ortsveränderung angeraten: das kranke Kind wurde aus seiner bisherigen Krankenstube in ein anderes Zimmer, am liebsten der oberen Etage, gebracht. Dabei war nicht die Verbesserung der Luft ausschlaggebend, sondern die Änderung. Manchmal wurde der Aufenthalt in einer Windmühle empfohlen. Französische Kinder wurden im Winter an die Riviera geschickt, im Frühjahr und Frühsommer nach Arcachon in die waldigen Höhenlagen. Behandlung in Klimakammern Behandlung in der Brauerei Behandlung im Gaswerk Im Gaswerk Schlieren bei Zürich durften zu Beginn des 20. Jahrhunderts an Keuchhusten erkrankte Kinder mit Sand aus der Gasreinigungsanlage spielen und in Chur hielten sich Kinder ein bis zwei Stunden in der Nähe von Kokshaufen auf. Auch im schweizer Gaswerk Flawil wurde diese Behandlung vollzogen: Auch in Augsburg war diese Behandlung bekannt: Warendorf im Münsterland war keine Ausnahme: Selbst in Algerien war die Methode bekannt. Hier inhalierten die Kinder das Gas direkt aus den Tanks: In Luxemburg brachte man hustende Kinder noch nach dem 2. Weltkrieg ins Hollerich'er Gaswerk (von 1899-1968 in Dienst) ... (persönl. Mitteilung Hr. Nico Mousel/11 r. Ch. Arendt / Luxemburg). Die Methode war schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts umstritten. So meinte das "Larousse médical" 1925: "Quant au séjour dans les usines à gaz, autrefois en honneur, il ne repose sur aucune base scientifique sérieuse". Keuchhustenflüge In Österreich kam die Methode nach Kriegsende an. Der Amerikaner Captain James Hayes flog mit an Keuchhusten erkrankten Linzer Kindern Höhenflüge und verunglückte 1954 mit seinem Co-Piloten bei einem Wetterflug tödlich. Im Sommer 1955 begann die Salzburger Rettungsflugwacht mit Keuchhustenflügen über Salzburg … Keuchhustenflüge sind eine besonders schonende Therapieform bei der Behandlung von Pertussis (Keuchhusten). Mit erfahrenen Berufspiloten steigen Sie innerhalb kurzer Zeit auf große Höhe (über 3.000 m).
Durch den geringeren Luftdruck in dieser Höhe erweitern sich die Bronchial- und Lungengefäße und führen zu einem leichteren Abhusten des Schleimes. Besonders aber durch rasche Luftdruckunterschiede beim Flug ohne Druckkabine kann der Husten nachhaltig behandelt werden. Noch 1967 verordnete man Keuchhusten-Flüge ab Flughafen Stuttgart. Kleine Flughäfen wie Jesenwall bei München, Marburg oder Leer in Ostfriesland werben noch heute mit Keuchhustenflügen; auf Sylt bietet der Arzt und Pilot Dr. Jochen Geyer, auf dem Flughafen Wahn Odilo Hahnhäuser mit seiner „Piper Stinson" Keuchhustenflüge an. Von dem Flughafen Findel in Luxemburg starteten noch in den 80er Jahren "Vols coqueluche" ... Für die Fluglotsen bedeuten diese Sonderflüge insofern eine besondere Herausforderung, als der Luftraum besonders weiträumig abgesichert werden muss, da die Flüge deutlich höher in den Luftraum hinein reichen als übliche Flüge mit kleinen Privatmaschinen - Flugbahnen müssen bis in Höhen von 3.500 MüM freigehalten werden … Eine bessernde Wirkung ist oftmals sofort, spätestens aber nach 4 - 6 Tagen zu verspüren. Viele schwören auf die positive Wirkung dieser Höhenflügen und manche Krankenkassen übernehmen sogar die Kosten. Höhenflüge können die Krankheit zwar nicht heilen, aber den schweren krampfartigen Husten oft sehr stark lindern. Alternative : wohl werden auch die Keuchhusten-Patienten des französischen Arztes Dr. Max Richou "unter Druck" resp. Unterdruck gesetzt. Richou greift also auf die bewährte Idee zurück, Keuchhusten durch "Höhenflüge" zu behandeln, allerdings tut er dies mit einem beträchtlichen Unterschied: er veranstaltet Keuchhustenkuren in 4000 Meter Höhe zu ebener Erde. Er schickt seine Patienten jedoch nicht in die Luft, sondern in die Höhendruckkammer - 70 Prozent Erfolg verzeichnet Richou mit seinem Verfahren. Er will es durch weitere Forschungen noch verbessern und dann die Höhendruckkammer auch gegen Asthma einsetzen. Glaubt man den Franzosen, so sind sie die Erfinder der Methode: Lit. :
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