Laborgerätschaften


Bilirubinometer

n. HASELHORST um 1926

 

 

    Die Bestimmung des im Blut oder im Harn vorhandenen Gallefarbstoffes liefert wertvolle Hinweise auf eine Leberpathologie. Dennoch finden sich nur selten auf dem Markt Geräte, um das Ausmass dieser Bilirubinämie zu bestimmen.

 

Exponat

Vorgestellt wird ein Bilirubinometer nach Prof. Dr. HASELHORST, in seinem Original-Etui und mit Originalgebrauchsanweisung:
„In einem Zentrifugenglas werden zu 1 ccm klaren Serums 2 ccm 96% Alkohol hinzugegeben und nach Umrühren durch zentrifugieren das durch den Alkohol ausgefällte Eiweiss abgesondert. Mit der überstehenden, gewöhnlich etwas trüben Flüssigkeit wird das graduierte Röhrchen bis zum untersten Strich angefüllt (1 ccm). Dann werden 2 Tropfen Diazoreagens sowie 2 Tropfen Diazo 2 hinzugegeben und umgeschüttelt. Bei Vorhandensein von Gallenfarbstoff tritt, verschieden schnell, eine violette Verfärbung auf. Es wird jetzt 5 Minuten gewartet und darauf etwas 96% Alkohol hinzugesetzt bis zur Marke 0,5. Durch kurzes Umschütteln lösen sich die die Trübung verursachenden Fettsäuren in dem Alkohol, und die Flüssigkeit wird klar. Ist nun der entstandene rotviolette Farbton intensiver als die Vergleichsfarbe, so liegt pathologisch erhöhter Bilirubinwert vor. Nun wird tropfenweise Alkohol hinzugesetzt bis zur gleichen Farbintensität in beiden Gläsern“.

Das vorgestellte Gerät wurde hergestellt von der Fabrik für Laborbedarf Albert Dargatz, in Hamburg 1, Steinstrasse 10.

 

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Gustav HASELHORST (1893-1953) hatte in Kiel, Freiburg und Göttingen studiert, ging dann zur praktischen Ausbildung nach Hamburg-Eppendorf (Innere Medizin bei Ludolf BRAUER, Chirurgie bei SUDECK), bevor er 1920 an die Frauenklinik kam (Prof. HEYNEMANN), wo er 1926 habilitierte.
1933 nahm er einen Ruf an nach Rostok, wo er den Krieg über blieb, ab 1947 war er Professor in Wiesbaden. Sein Hauptinteresse galt der Plazentafunktion.