Naturmedizin


Asiatisches Wassergefäss

 

Einen jeden von uns "Westlern" schüttelt es, wenn er die vielen Menschen am Ufer des Ganges beim Baden, beim Feiern, bei Verbrennen der Leichen von Angehörigen sieht. Der Ganges gilt als einer der ganz dreckigen Flüssen dieser Welt. Warum es hier nicht häufiger zur Epidemien von Typhus und Cholera kommt, verdanken die Hindi einer ganz eigentümlichen Art von Tieren, die in grosser Menge im Gangeswasser leben: den Bakteriophagen. Sie vertilgen eine Grosszahl der Bakterien ...

Englische Truppentransporte waren erstaunt über die gute Haltbarkeit des Gangeswassers, das die Reise Bombay-London überstand, ohne zu faulen, während bestes englisches Quellwasser die Reise in umgekehrter Richtung nicht überstand. Die Erklärung verdanken wir einem Engländer: 1896 fand Ernest HANKIN (1865-1939) „antiseptische“ Eigenschaften des Gangeswassers gegen eine Vielzahl von Bakterien, insbesondere Vibrio cholerae, den Erreger der Cholera. Es war die bahnbrechende Arbeit des britisch-kanadischen Mikrobiologen Félix d’HERELLE (1873-1949), der 1917 den Grund für diese antiseptische Eigenschaft erkannte: Bakterienparasiten („Sur un microbe invisible antagoniste des bacilles dysenté- reiques“) und dabei auch den Begriff „Bakteriophage“ prägte.

Der hier vorgestellte Transportkessel für Trinkwasser stammt aus Indien und erinnert an die Bakteriophagen, ihre Bedeutung insbesondere für die Beherrschung bakterieller Krankheiten in einer Zeit zunehmender Antibiotikaresistenz der Bakterien.