Pflegegerätschaften


Medikamentenlöffel (1) n. GIBSON

gibson-spoon-1
gibson-spoon-2
 

1827 gab der Londoner Goldschmied Charles GIBSON [C. Gibson Inventor, 71 Bishopsgate St Within'] einen speziellen Löffel an, mit dem man unruhige Patienten (insbesondere Schwachsinnige) zwangsernähren konnte. Auch konnte man mit seinem Löffel übelschmeckende Medikamente wie Rizinusöl [„castor oil“] einflössen, ohne dass den Patienten der üble Geschmack bewusst wurde. Ein Deckel ermöglichte das Einfüllen des Tranes, der über eine kleine Öffnung in den Hals gelangte, wenn das Ventil im Stiel des Löffels den Zutritt von Luft freigab. Der Hohlstiel war also NICHT dazu gedacht, irgend eine Lösung einzublasen ! Er stellt das Ventil dar, das mit einer Fingerspitze verschlossen wurde...

Manche Deckel öffnen in Richtung Patient, andere in Richtung pflegende Person.

Bald gab es diese Löffel in den verschiedensten Materialien: Silber, Zinn, Neusilber, Töpferware. Der Gebrauch verbreitete sich schnell, Firmen wie MAW, Dixon, Charles Rawlins and William Summer, William Knight und Sheffield hatten Löffel verschiedener Grösse in ihrem Sortiment.

Der Löffel wurde später dazu bemüht, Geisteskranke zwangsweise zu ernähren...

Abbildung eines humanmedizinischen "Gibson" bei Elisabeth Bennion (Alte medizinische Instrumente, Sotheby 1979) S. 251, eines veterinärmedizinischen "Gibson" von 17 cm Länge daselbst S. 222.

Vorgestellt wird ein früher Löffel [Herkunfstort: Hertford im Hertfordshire/UK], mit einer Markierung im Mundstück 'Maw 58 Aldermanbury, London'. „This is the early signature of J & S. Maw, Medical and Meteorological Instruments makers, working at 7-12 Aldergates St. London. By mid 19th century the Company’s name was changed to S. Maw, Son & Thompson”.