Diverses


Spucknapf (13), Sparmodell

 

Noch besitzt dieses Sparmodell eines Spucknapfes – mit dem stolzen Schriftzug "Dr. Dettweiler" - zwei Öffnungen und ermöglichte auf diese Art ein energisches Durchspülen (eine Anlehnung an die britischen "Bananen-Baby-feeders"'). Auch die elegante blaue Farbe ist noch da. Was aber fehlt, ist der wohl zu teure Springdeckel. Man muss die Flasche mit beiden Händen bedienen und den Deckel über der Spucköffnung mühevoll abschrauben.

Noch verhindert ein Trichter das Auslaufen des Schleimes, in noch jüngeren Modellen ist auch dieses Detail aufgegeben (Holmgaard Catalog 1909) – ja, die Belle Epoque neigte sich ihrem Ende zu, die wirtschaftliche Krise breitete sich aus und machte dem einst so ingeniösen "Dettweiler" den Garaus ... Die allerletzten Modelle verzichteten sogar auf den zweiten Schraubverschluss, behielten dafür paradoxerweise den handlichen Klappdeckel bei ...

Vorgestellt wird ein "Blauer Heinrich" mit Schraubverschluss (kein Bajonettverschluss!), Höhe 11 cm, lichter Durchmesser der Spucköffnung 2,5 cm. Er wurde im englischen Stratford St Mary / Suffolk, nordwestlich von London erworben und datiert vermutlich in die Zeit um 1909.


Nota: die weltbekannte private Ausstellung von Benjamin MILLER zum Thema "Blauer Heinrich" wurde 2011 aus dem Heimatmuseum Davos zurückgezogen und im Medizinhistorischen Museum der Universität Zürich untergebracht bzw. eingelagert. Meine Spucknäpfe können Sie auf einen Blick in Vitrine X meines Museums im "Hôpital du Kirchberg" in Luxemburg bestaunen ...