Louvière
Louvière
Louvière

Schnabeltassen


Schnabeltassen (11)

Louvière 1

Schnabeltasse,  La Louvière (1920-50)

 

Die meisten Schnabeltassen sehen eher öde aus, mal ein Kreuz, mal das Logo einer Klinik, oft nicht einmal eine Herstellermarke. 

 

Damit ist nun Schluss! Ich zeige Ihnen ein hübsches Kännchen mit bunter Keramikglasur, aus dem Werk der Gebrüder "Villeroy und Boch" in La Louvière im Belgischen Hennegau.

 

Das Werk wurde 1844 auf dem Hintergrund finanzieller Schwierigkeiten nach der Belgischen Revolution von 1830 gegründet und erlangte schnell seine internationale Anerkennung mit Diplomen grosser Ausstellungen. Zwischen 1920 und 50 wurden tausende kleiner Objekte hergestellt, teils aus feiner Faïence, teils aus Steingutware, wobei die unterschiedlichsten Emaillier-Techniken ausprobiert wurden, vom glänzenden über das kraquelierte bis zum matten Emaille, wobei vielfach Vorlagen aus Longwy nachgeahmt wurden, und oft florale oder tierische Art-Deko-Motive benutzt wurden, auch japanische Motive flossen ein.

 

Zu diesen Objekten kann an auch die hier vorgestellte Schnabeltasse zählen: blauer Hintergrund und japanisches Apfelblütenmotiv in der Manier der Manufaktur von Longwy. Objekt handdekoriert, Nummer D68 F3018 WL.

 

1948 wurde das Werk in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, was den Niedergang und schliesslich den Bankrott der "Gebrüder Boch S.A." nicht verhindern konnte.

 

Herkunft des Objektes: Patay / Fr (département du Loiret), Mai 2014.