Pflegegerätschaften


Spucknapf (16)

Innsbruck Völs 9 2017
 

 

"Raupach überschwemmt das Nationaltheater mit seiner poetischen Fluth. Es ist besser e i n Stück wie Schiller geschrieben, als Hundert, wie Kotzebue seine Dramen – auf die Welt gebracht zu haben. Diese goldene Regel sollte sich der nordische Dichter zu Herzen nehmen. Seine "Schleichhändler" ließen kalt, sein "Müller und sein Kind" dagegen ergriffen zwar, aber gegen alles poetische Decorum. Ein Vater, der an der Auszehrung und Lungensucht stirbt, ist eckelhaft; es fehlt nichts, als das Spuckpfännchen, um den Kunstgenuss auf die Spitze zu stellen. Inzwischen hat diese Pièce doch vielen Effekt und, wer erschüttert werden muß, um gerührt zu werden, der reite immerhin diesen dramatischen Klepper, er wird gewiß einige Tage von allen Kunstcongestionen befreit bleiben" (Wiener Kritiker in: Damen-Zeitung, ein Morgenblatt für die elegante Welt. Herausgegeben von C. Spindler, 1830,1/6). Soweit die bitterböse Kritik am Werk des polnischen Schriftstellers Ernst Benjamin Salomo Raupach (1784-1852), dessen Werk heute so gut wie vergessen ist. Walter Friedemann's 1911 gedrehte Verfilmung des erwähnten Schauerdramas "Der Müller und sein Kind" ist der früheste, vollständig erhaltene österreichische Spielfilm: "Ein armer Müllerssohn möchte eine reiche Müllerstochter heiraten, doch deren verwitweter Vater ist bösartig und geizig und schikaniert das Liebespaar auf niederträchtige Weise. Totenvogel und Friedhofsspuk künden vom nahenden Ende des Müllers und seiner unschuldigen Tochter" (Wikipedia).

 

Uns zeigt die Kritik des Romanes, daß Tuberkulose-Patienten schon 1830 Spuckpfännchen benutzten …

 

Exponat

Spuckpfännchen, kein Herstellerstempel. Durchmesser des Deckels 14.0 cm. Das Besondere am Deckel ist eine Arretierung nach Drehung um 90°. Erworben am Flohmarkt Völs 9/2017.