Pharmazie


Blechdose (5), bedruckt

 

Ganz im Jugendstil ist diese Blechdose der Apotheke L. SCHMIT aus Remich gehalten.

Léon SCHMIT *8.4.1864.
"Hr. THILGES von Niedersgegen hat das erste Kandidaturexamen in den Naturwissenschaften mit der grössten Auszeichnung, die HH. GREDT aus Luxemburg und SCHÜTZ aus Fels haben dasselbe Examen mit Auszeichnung und die HH. METZLER aus Kauthem und SCHMIT aus Mersch mit Befriedigung bestanden" (Escher Volkszeitung vom 1.11.1884). Léon SCHMIT absolvierte seine letzten Examina am 8.6.1889 (Memorial 1901) und führte 1900 und 1913 laut Memorial eine Apotheke in Remich.

Zinkpaste ist seit ewigen Zeiten DIE Abdeckpaste, die bei leichten Verbrennungen und anderen großflächigeren Hautabschürfungen gute Heilungsergebnisse erzielt. Der Wirkungsmechanismus beruht vermutlich auf dem für die Haut essentiellen Zink. So finden wir Zinkoxyd als Hauptbestandteil der Penaten Wundschutzcreme...

In der Therapie des Dekubitus ist die Zinksalbe heutzutage obsolet. Mit der Zinkpaste verhinderst man in der Tat wichtige Vorgänge die zu einer optimalen Wundversorgung nötig sind. Zum Beispiel wird verhindert oder stark verzögert, dass sich kleine neue Gefässe bilden (diese werden immer vom Wundrand aus gebildet) um den Gewebe-pH zu normalisieren und mit Sauerstoff zu versorgen. Warum ist der Gewebe-pH verschoben? Fibroblasten wandern in das Fibrinnetz (Matrix die bei der Blutgerinnung entsteht) ein und synthetisieren dort aus den Aminosäuren die die Makrophagen zurückgelassen haben, das Kollagen und andere Substanzen, wie Elastin u. Proteoglykane. Das Fibrinnetz wird in dem Maße abgebaut wie das Kollagen eingebaut wird. Kollagen ist ein Basisprotein des Körpers. Makrophagen u. Thrombozyten geben die Impulse zur Neovaskulation (Gefässneubildung). Wiederherstellung u. Neubildung der Gefäße geht von den bestehenden Gefäßen vom Wundrand aus. Die Neubildung dient der Normalisierung des Gewebs pH-s, durch vermehrte Versorgung mit O2. Natürlich wird es immer auch Wunden geben die unter Zinkpaste heilen aber es gab auch chronische Wunden die unter Eisen und Fönen geheilt wurden und ich denke, dass keiner auf die Idee kommen würde diese veraltete und gefährliche Methode anzuwenden.