Pharmazie


IOD-Tinktur (1)

um 1940 

 

  Der französische Chemiker Bernard Courtois (1777-1838) entdeckte das Element IOD im Jahre 1811 bei der Herstellung einer Lauge, die er aus der Asche von Seetang (Laminaria) gewann. Versetzte er die Lauge mit Schwefelsäure, stiegen beim Erwärmen violette (Iod)-Dämpfe auf, die an gekühlten Wänden zu grauschwarz glänzenden Kristallen sublimierten. Sir H. Davy und Joseph Louis Gay-Lussac erkannten etwas später den Elementcharakter des Iods. Sie gaben dem Element seinen Namen nach dem griechischen Wort ioeidés ("violett", "veilchenartig"). Das chemische Symbol I schlug J.J. Berzelius im Jahre 1814 vor.

 

  IOD wird in der Medizin als antiseptisches und zugleich blutstillendes Mittel verwendet (Iodtinktur). Iodtinktur ist ein verschreibungspflichtiges Desinfektions- mittel für Wunden. Es wird vermutet, dass die desinfizierende Wirkung auf die Abspaltung von Sauerstoff aus Wasser beruht. Dieser Sauerstoff ist kurz nach seiner Freisetzung besonders reaktions- fähig (in statu nascendi).

 

  Früher wurde Iodtinktur (eine 5 – 10 %–ige Lösung von Iod in Ethanol) zur Desinfektion von Wunden verwendet. Die Tinktur löst ein starkes Brennens aus und ist deshalb denen, die damit in Berührung kamen, oftmals nicht in guter Erinnerung. Heute benutzt man dafür organische Iodkomplexe.

 

 

Exponat

Vorgestellt werden zwei Fläschen, das linke mit einem Stöpsel aus Glas, das zweite mit einer Pipette, die in einem Gummistöpsel steckt. Iodtinktur reagiert mit Sonnenlicht, die Flüssigkeit wird daher obligat in braunen Fläschchen aufbewahrt.