Pharmazie |
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Pulvertöpfe (1) |
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"Misce, fiat pulvis" - mische, es soll ein Pulver daraus gemacht werden ... ... Jägerlatein im Schriftverkehr zwischen Arzt und Apotheker. Aus der 1967 eingerichteten und 1985 aufgelösten Apotheke von André EISCHEN (1915-2003) in Düdelingen stammen die hier vorgestellten Pulvertöpfe für: - STRYCHNIN-Samen. Strychnin ist ein sehr giftiges Alkaloid, welches als Toxin in den Samen der Gewöhnlichen Brechnuss (Strychnos nux-vomica) vorkommt. Der Alkaloid-Gehalt in den Samen liegt bei etwa 3 %, etwa die Hälfte davon ist Strychnin. Schon in geringen Dosen bewirkt es eine Starre der Muskeln. Es wurde früher auch in Rattengift verwendet. Eine Menge von 30–120 mg kann für einen erwachsenen Menschen tödlich sein. Da Strychnin relativ stabil ist, konnte es in exhumierten Leichen noch vier Jahre nach dem Tode nachgewiesen werden... - HYOSCYAMIN ist ein biologisch aktives Tropan-alkaloid. Das biologisch aktive (S)-Hyoscyamin ist unter anderem in Nachtschattengewächsen häufig vorhanden, beispielsweise im Stechapfel, in der Alraune, in der Engelstrompete, in der Tollkirsche und im Bilsenkraut. Atropin (abgeleitet von Atropos, griechische Schicksalsgöttin) ist ein giftiges Tropan-Alkaloid. Es handelt sich um ein Racemat (1:1 Mischung) aus den Isomeren R- und S-Hyoscyamin, das sich bei der Isolierung aus S-Hyoscyamin bildet. S-Hyoscyamin kommt in Nachtschattengewächsen wie Alraune (Mandragora), Engelstrompete (Brugmansia) und Stechapfel (Datura stramonium) vor. Seinen Namen verdankt das Alkaloid der Tollkirsche (Atropa belladonna). Diese giftige Substanz antagonisiert als Anticholinergikum die Wirkung des körpereigenen Neurotransmitters Acetylcholin, indem es Acetylcholinrezeptoren blockiert. Es findet in der Medizin als racemisches Gemisch Atropin (R,S-Hyoscyamin) Anwendung als Parasympatholytikum, Spasmolytikum und Mydriatikum, aber auch als Antidot bei Vergiftungen mit Insektiziden und Pestiziden.. |