Pharmazie


Infundierapparat (2)

Infundiergerät
 

Ein elektrisch betriebenes Dekoktorium der Bielefelder Fa. KLEINESDAR macht den Übergang vom aether- resp. gasbefeuerten Gerät zur Moderne.

 

Besagte Firma wurde 1933 von Hermann Kleinesdar gegründet zur Herstellung von elektrischen Getreidetrocknern. Der Tradition Bielefelds als Leinenstadt folgend, wurde das Sortiment schon bald auf elektrische Bügeleisen erweitert. Von der Herstellung von Dekoktorien steht in der Firmengeschichte nichts, da es sich vermutlich um Einzelanfertigungen handelte. Nach kurzer Zeit baute sich ein fester Kundenstamm auf, so dass sich das kleine Unternehmen von Anfang an gut am Markt behaupten konnte. Nach dem frühen Unfalltod von Hermann Kleinesdar im Jahr 1947 wurde die Firma von seiner Frau Dora weitergeführt. Die Doppelbelastung als Mutter eines kleinen Jungen und Firmeninhaberin konnte sie nur mit Hilfe ihrer Mitarbeiter bewältigen. Alle packten engagiert mit an, so dass Hans-Hermann Kleinesdar direkt nach seiner Lehre in die Firma einsteigen konnte. Seine Grundkenntnisse der Elektrotechnik erweiterte er in den laufenden Jahren durch Fortbildung, so dass die technische Entwicklung der Heizungen stets weiter ging. Obwohl sein Interesse in erster Linie der Technik galt, erkannte Hans-Hermann Kleinesdar Mitte der 60er Jahre, dass sich das Produktspektrum auf Dauer weiterentwickeln musste. Der Niedergang des deutschen Textilgewerbes wurde von ihm frühzeitig erkannt. Bei seiner Suche nach neuen Geschäftsfeldern führte Hans-Hermann Kleinesdar die Produktion von Rohrheizkörper ein. Vorangegangen waren intensive Marktbeobachtungen und Gespräche mit einem Maschinen-hersteller aus Schweden, mit dessen Hilfe die neue Produktionslinie aufgebaut wurde. Da die technischen Grundlagen dem bisherigen Geschäftsfeld sehr ähnlich waren, gelang es schnell, die Rohrheizkörper in die Produktion vollständig zu integrieren. Im Laufe der Zeit lösten die Rohrheizkörper die Bügeleisen und Getreidetrockner vollständig ab. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem erfolgreichen Hersteller von kundenorientierten Lösungen im Bereich der Elektrowärme. Nach dem Tod von Hans-Hermann Kleinesdar im Jahr 1999 wurde die Firma kurzzeitig von seiner Frau Helga Kleinesdar weitergeführt. Sie erkannte schnell die Notwendigkeit der betrieblichen Umstrukturierung zu einer GmbH. Zusammen mit ihrem Sohn Thomas Kleinesdar führt sie seitdem die Firma. Im Jahr 2008 wurde durch Herrn Rainer Bischof das Vertriebsbüro Lindlar gegründet. Ulrike Gaskamp, Tochter von Helga und Hans-Hermann Kleinesdar, hat unterdessen die Produktionsleitung im Bielefelder Werk übernommen. Zum 01. Januar 2010 wurden die neuen Räumlichkeiten in Bad Salzuflen bezogen.