Zahnheilkunde


Zahnbürste (5)

Zahnbürsten mit geraden Haaren 

Die chinesischen Bürsten waren einst ausgestattet mit den Nackenhaaren des sibirischen Wildschweines. Europäer importierten die Schweine in grosser Stückzahl, „feine“ Leute aber zogen die weicheren Pferdehaare vor oder Seide:
„Brosses à dents, soie blanche extra, monture os, Réclame“ boten die „Galeries de France“ 1922 ihre Zahnbürsten in Luxemburg an (Stückpreis 1,95 Fr.) (L.W. vom 29.4.1922) Das Kaufhaus Knopf bot derweil „eine gute Zahnbürste“ für stolze 3 Fr. an (L.W. vom 4.7.1922).

Als die Firma Du Pont de Nemours in den USA 1937 Nyonfasern herstellte, und ein Dr. WEST das neue Material in seine Zahnbürsten einbaute, konnten die sibirischen Schweine, aber auch einige Seidenwürmer aufatmen.
Die ersten Nylonfäden waren hart und verletzten das Zahnfleisch – kein Wunder wenn sich die Kinder gegen die Prozedur des Zähneputzens sträubten. 1950 wurde endlich ein weicheres Nylon erfunden, mit dem seither unsere Bürsten ausgestattet sind.

Als man Anfang November 1922 die Stellagen der Drogerie Pierre BERTOGNE in Haus 5 Krautmarktstr. in Luxemburg einbaute (die Eröffnung erfolgte laut Anzeige im L.W. vom 7.11.1922 am 6.11.1922), da rutschen mehrere eben eingetroffene Lieferungen in die überbauten Hohlräume und tauchten erst wieder auf, als man den Laden im Jahre 2000 abriss. Daher lassen sich die hier eingeschlossenen Kästen genau datieren.