Zahnmedizin


Mundspiegel (1)

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Der Mundspiegel, auch Dentalspiegel genannt, ist ein zahnmedizinisches Instrument zur Untersuchung der Mundhöhle, insbesondere der Innenseiten der Zähne. Es besteht aus einem Griff und einem in der Regel abschraubbaren Spiegel.

 

Der Gebrauch von Spiegeln im Mundraum (frz. miroir dentaire) scheint eine lange Geschichte zu haben. So lesen wir bei Johann Gottlob Bernstein: "Zum Abnehmen eines Theils der verlängerten Zäpfchens bedient er (Ambroise PARE) sich (..) auch wendet et dabey gern Mundspiegel an, von denen er zwey verschiedene angibt" (Johann Gottlob Bernstein, Geschichte der Chirurgie vom Anfange bis auf die jetzige Zeit, Band 1, Leipzig 1922 S.166).

 

1804 empfahl der in Bergamo/Italien geborene, später nach England ausgewanderte Chirurg und Zahnarzt Bartholomäus RUSPINI (1727-1830) den Gebrauch des Mundspiegels.

 

"Zu Paris wurde ein Spiegel erfunden (Zahnspiegel genannt) vermittelst dessen man das ganze Innere des Mundes sehen kann" (Cölestin Stöhr, Medizinische Paragraphen für Ärzte und Nichtärzte vorzüglich das Neuere in dem medicinischen Fache betreffend, Coburg 1818 S.121).

Typische Durchmesser reichen von 21 mm über 24 mm bis 30 mm. Zu den Formen gehört plane und konkave, vergrößernde Spiegelflächen sowie doppelseitige Spiegel.

 

Exponat

Älteres, sehr seltenes Modell mit Holzgriff (vor 1900?), bei dem der Spiegel "eingefahren" werden kann (Transport?). Der Griff findet sich wieder in einem "Tiemann" gepunzten Instrument. George Tiemann *21.4.1793 in Oedelsheim / D, wanderte 1826 nach New York aus und produzierte dort ab 1826. Er starb am 26 September 1868.

Herkunft: Stonegate Wadhust, East Sussex, United Kingdom. Erworben 4/2017.