Zahnheilkunde


Okkludator

 

 

 

   Wir stellen ein Labor-Hilfsgerät vor, wie es im Prinzip auch heute noch verwendung findet, um die Passgenauigkeit von kombinierten Ober- und Unterkieferprothesen zu überprüfen. Zahntechnische Labors benutzen das Gestänge zur Fixierung der Abdruckmodelle einfachen Zahnersatzes.

   Die Öffnungsbewegung dieses Scharniergeräts beschränkt sich auf eine einfache Rotation im Kiefergelenk ohne dass die Dreh- und Gleitbewegungen erfasst würden - insofern wird der eigentliche Kauakt nicht wirklich imitiert. Es wird lediglich die sog. SchlussBissLage überprüft, die Stellung der Kiefer zueinander am Ende der Kaubewegung.

 

 

Exponat

Okkludator aus den 50er Jahren, erworben auf einem Trödelmarkt in Metz-Grigy am 20.10.2012.

 

Nota

Ein Okkludator ist abgebildet auf einer Briefmarke "Der Zahntechniker"

Ausgabedatum:             15.1.1987

Entwurf:             Heinz Schillinger            

Michel-Katalog:             BRD 1316

 

Zahnheilkunde


Praktiker als Zahnarzt

 

 

   Der ab 1913 in Clerf niedergelassene Arzt Guillaume KOENER (1882-1953) war nie als Zahnarzt examiniert worden. Dennoch liess ihn die Regierung gewähren, als er in seinem Wohnhaus ein Zahnlabor einrichtete ... und Patienten zahnmedizinisch versorgte: allzu gross war die Nachfrage im medizinisch unterversorgten Norden des Landes - die Bauern waren für jede Hilfe dankbar.

 

Exponat

Vorgestellt wird ein Abdrucklöffel aus dem Nachlass KOENER's, am Griff markiert A3 A la Cloche JG&S. Als Hintergrundbild dient eine "Mitteilung" der Firma Arnold Sörensen Dental Depot aus Cöln, Am Hof 2a (Stollwerkhaus) vom 19.10.1923, in welcher dem "Zahnarzt Dr. KOERNER" (sic), Clerf i/Luxemburg auf Anfrage.

Wisco & Elwe Zähne,

Diatoris Zähne,

Parcus Zähne,

Cedenta

Gebissfedern und

Silber Amalgam


angeboten werden. "Die Preise verstehen sich in Goldmark, eine GdM gleicht 1/4 Dollar, hiernach können Sie den Betrag in Franks ausrechnen"

 

 

Zahnheilkunde


Pulpakanal-Feilen

Feilen n. Hedström 

Ein Schwede fühlt dir auf den Zahn !

Zur Säuberung des Pulpakanals wurde in den 1940er Jahren von der schwedischen Firma Sendoline, in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Zahnarzt (Erik) Gustav Hedström, die H-Feile entwickelt - nach wie vor ist sie eine der weltweit am häufigsten verwendeten Feilen.

Er schrieb:
Pulpagangrän: En biokemisk utredning och därav föranledd behandling (Gangrene of the dental pulp and its treatment as based on a biochemical investigation) (1926).

Wir stellen eine Verkaufspackung dieser Feilen aus den 50er Jahren vor, auf der Rückseite die Bezeichnung "fin", heute wird die Dicke in ISO-Einheiten angegeben.

Zahnheilkunde


Chlorodont-Frau

P1000475
 

 

Emailliertes Blechschild (Kopie, um 2000)

Originalversion: 1915

 

Entwurf: das Konterfei der jungen Frau mit dem langen Hals, dem leicht lasziven Blick, dem Pelzschal und der roten Mütze stammte von dem französischen Maler Henri Julien Jean-Baptiste Dumont (1856-1921). Inspiration Jan Vermeer 1665, dessen Modell auch den Mund leicht geöffnet hatte, eine Pose, die erst Gustav Klimt wieder aufgriff (Holopherne 1901). Der überlange Hals läßt an die Padaung-Frauen von Myanmare denken mit ihrem Spiralringen aus Metall.

 

                                                                  ***

 

Zum 1. Januar 1907 pachtete der Apotheker Ottomar Heinsius von MAYENBURG (1865-1932) die 1560 gegründete und 1906 von der Stadt Dresden übernommene "Löwen-Apotheke" an der Ecke Altmarkt/Wilsdruffer Straße. Hier begann er im Mai, auf dem Dachboden selbst zubereitete Zahncreme in Metalltuben zu füllen, die er »Chlorodont« nannte. Die Produktion erfolgte zunächst in zwei Nebenräumen der Apotheke, den Fabrikationsbetrieb nannte er nach der Löwen-Apotheke »Laboratorium Leo«. Die sogenannte »Leo-Kante«, eine umrahmende Linie aus sich abwechselnden grünen und blauen Karos wurde zum Markensymbol der Produkte.

 

 

Exponat

Blechschild 40x60 cm, erworben 3/2017 (Euro-Messe, Innsbruck).

Zahnheilkunde


Silbernitrat, kristallines

Silbernitrat 1
 

 

Silbernitrat (trivial: Höllenstein, lateinisch: Lapis infernalis höllischer Stein) ist ein Salz der Salpetersäure.

1. Gegen Aphthen. Früher empfahl man als Therapie das Aufträufeln einer Silbernitratlösung. BENGEL rät davon ab: „Das verätzt lediglich Nervenendigungen.“ Oft werde es dadurch sogar schlimmer. Einige Zahnärzte tragen die Aphthen mit einem Laser ab.

 

2. Gegen Karies. Silbernitrat war in der Schweiz in den 50er und 60er Jahren die Standardbehandlung für die Karies des Milchgebisses. Damals war der Kariesbefall der Schuljugend so hoch, daß die noch spärliche Zahnärzteschaft mit der Füllungstherapie nicht mitgehalten hätte. Das Aufkommen der «weissen» Füllungen hat Silbernitrat seither aus der Behandlungspalette weitgehend verdrängt. Weiterhin sinnvoll ist Silbernitrat bei der Kariesbehandlung von Personen, bei welchen eine konventionelle Füllungstherapie eine zu grosse Belastung darstellt: bei Kleinkindern und bei Betagten.

 

 

3. Zur Behandlung überempfindlicher Zähne sind verschiedene Mittel im Handel; im Prinzip wird bei den Präparaten ("Desensitizern") versucht, die Dentinkanälchen zu versiegeln (Adhäsivsysteme), durch Penetration in die Kanälchen eine Präzipitatbildung zu bewirken (Chlorhexidin- und Fluoridlacke) oder eine Ausfällung von Plasmaproteinen zu erhalten (monomerhaltige Primer). Das früher gebräuchliche und gut wirkende Silbernitrat gilt heute als obsolet, da es die touchierten Partien irreversibel schwarz verfärbt. Weiter sollen mit der "Burnishing-Methode" aufgebrachte und ins Dentin eingeriebene Mischungen aus Natriumfluorid, Kaolin und Glyzerin ebenfalls die Tubuli verschließen und eine Sekundär-dentin-bildung anregen.

 

 

Exponat

Kleines Gläschen mit Silbernitrat-Kristallen. Herkunft: 2017 aufgelöste Praxis des Kollegen Gerhard Münster. Möglicherweise wurde das Fläschchen bereits von dessen Vater angeschafft, der ebenfalls Zahnarzt gewesen war. Wieso aber die französische Aufschrift?

Zahnmedizin


Tretbohrer, 1939

bohrer
 

 

1871 wurde die erste Fusstretbohrmaschine eingeführt, abgeleitet von einem alten Spinnrad. Die «Volkskrankheit» Karies konnte nun erfolgreicher behandelt und die Schmerzen während des Eingriffs gemindert werden.  Auch die Chancen für die Zahnerhaltung stiegen nun signifikant an.

 

Zur Firma W&H

Die Bezeichnung W&H auf dem Pedal steht für die Familiennamen der beiden Unternehmensgründer, Jean Weber und Hugo Hampel. Die beiden Feinmechaniker gründeten 1890 in Berlin eine Firma – sie erzeugten die ersten in Europa hergestellten mechanisch betriebenen Hand- und Winkelstücke! 1895 stellte W&H ein Universalhandstück mit verstellbarer Kopfneigung her, um einen optimalen Zugang zur Behandlungsstelle zu bekommen.Von 1920 bis 1930 kam es zu betrieblichen Umstrukturierungen. W&H wurde ein Teil der Degussa und erlangte mit deren weltweitem Vertriebsnetz internationale Bedeutung. Seit 1944 ist das Unternehmen in der Gemeinde Bürmoos im österreichischen Bundesland Salzburg ansässig. Der nunmehr weltweit agierende Familienbetrieb zählt zu den führenden Herstellern zahnmedizinischer Instrumente und Geräte.

 


Exponat

Obwohl es seit den 1870er Jahren elektrisch angetriebene Bohrer gab (Der US-Amerikaner George GREEN hatte am 26. Januar 1875 das Patent auf den ersten elektrisch betriebenen Bohrer erhalten) entwickelte die Fa. W&H noch 1939 (!) eine Fußtretbohrmaschine mit Lederriemenantrieb (sog. Schnurantrieb). Warum so spät eine so antiquierte Machine? Mit Hilfe dieser Maschine konnten unter Kriegs-bedingungen - unabhängig vom Strom - zahnmedizinische Behandlungen vorgenommen werden – an der Ostfront, der Westfront. Nach Kriegsende waren elekrische Bohrer Mangelware. Da wurden die guten alten Tretbohrer aus den Wehrmachtsbeständen hervorgekramt …

 

"Die Geräte waren verbreitet, denn sie stammten aus Militärbeständen, da sie unter Frontbedingungen gut verwendbar gewesen waren. Sie brauchten keinen Strom. Es war eine Quälerei, denn der Zahnarzt mußte mit einem Fuß wippend antreiben, und oben mit ruhiger Hand den Bohrer führen" (Jörgen Bastian, Geschichte und Geschichten zwischen Schacht und Kuhgespann: Eine Kindheit in Nord-Thüringen, 2016).

Zahnheilkunde


Vulkanisier-Gummi

Vulkanisier Gummi
 

 

    Der große Durchbruch bei der Verwertung von Gummi erfolgte 1839 als Charles Goodyear die Vulkanisierung des Kautschuks erfand, ein Verfahren, bei dem Kautschuk unter Einfluss von Zeit, Temperatur und Druck gegen atmosphärische und chemische Einflüsse sowie gegen mechanische Beanspruchung widerstandsfähig gemacht wird. Von Goodyear selber kam allerdings kein Impuls für die Prothetik.

 

Erst zwei französische Zahnärzte aus Metz, Louis-Noel WINDERLING und sein Schwager Jean NINCK, entwickelten 1854 Techniken zur Herstellung von Hartgummi-Prothesen, in die man Porzellanzähne einfügen konnte - sie wurden von den Amerikanern Thomas W. Evans und Clark S. Putnam (1864) kopiert.

 

Die innige Verbindung von Kautschuk und Metall einer Metallbasis gestaltete sich als schwierig. Beim Vulkanisieren bildete sich durch die Schwefelausscheidung des Kautschuks auf dem Metall eine Sulfidschicht, die die Haftung zwischen den beiden Materialien erschwerte.

 

Die neuen Materialien machten durch ihre Eigenstabilität die Produktion von Modellen gänzlich unabhängig von Knochen, die zuvor meist als Grundlage für den Wachsauftrag dienten. Dadurch wurde es möglich, Modelle in unbegrenzter Anzahl, mit gleich-bleibender Qualität in teils industrieller Fertigung, teils in Handarbeit zu günstigeren Preisen herzustellen. Einer Umfrage in den USA zufolge wurden 1940 etwa 70 % aller dortigen Zahnprothesen aus Kautschuk gefertigt. 

 

Exponat

Wohl aus den 40er Jahren stammt diese Gummimasse, die von der Londoner Fa. ASH in handlichen Folien angeboten wurde. Ein ähnliches Exponat stellt das "Health Museum of South Australia" als "Vulcanising rubber" aus.

 

Herkunft

Der Karton stammt aus der 2017 aufgelösten Praxis des Innsbrucker Kollegen Gerhard Münster - möglicherweise ein Restposten der väterlichen (!) Zahnarztpraxis.

Zahnheilkunde


Vulkanisierkessel

Lewis Vulcanizer 1903

 Kessel von 1903 

 

 

  Die Verarbeitung von Kunststoffen zur Anfertigung von Teil- und Vollprothesen hat in der Zahntechnik eine lange Tradition. Bis in die 30er-Jahre wurde die Vulkanisation von Naturkautschuk als Verfahren für die Herstellung von Prothesenbasen verwendet. Dazu diente der hier gezeigte Vulkanisationskessel.

 

Vorgehensweise

"Die geschlossene Küvette wird in den Vulkanisierkessel eingesetzt. In den Kessel wird so viel Wasser gefüllt, daß der Deckel der Küvette noch von Wasser bedeckt ist. Ist der Deckel des Vulkanisierkessels dicht aufgesetzt, wird durch eine große Gas- oder Spiritusflamme der Kessel langsam erhitzt. Dabei ist darauf zu achten, daß zuerst das Sicherheitsventil geöffnet ist, bis das Wasser im Kessel zum Sieden gekommen ist und Wasserdämpfe entweichen. Durch den entströmenden Dampf wird die im Kessel enthaltene Luft größtenteils mitentfernt, so daß dann später hauptsächlich Wasserdämpfe den Kessel füllen. Nachdem 2-3 Minuten Dampf abgeströmt ist, kann das Ventil geschlossen werden, und der Kessel wird weiter auf 160 bis 170° erhitzt. In etwa 20-40 Minuten darf der Kessel auf die Temperatur von 160-170° gebracht werden. In dieser Höhe bleibt der Kessel etwa 1 bis anderthalb Stunden, je nach Kautschukfabrikat. In den meisten Fällen ist am Vulkanisierkessel ein Manometer eingebaut (nicht in unserem Falle) mit automatischer Regulierung der Gaszufuhr" (Georg Blessing, Grundriß zum Studium der Zahnheilkunde: Die Ƶahnärztliche Staatsprüfung, Springerverlag 1926 S. 245).

 

Erst 1936 kam durch den Zahntechniker Gottfried Roth der große Durchbruch für Kunststoffe in der Zahnmedizin. Roth vermischte gemahlenes Plexiglaspulver mit Monomerflüssigkeit zu einem Teig und brachte diesen in eine Gipshohlform ein, um ihn anschließend zu erhitzen. Dieses Verfahren aus Polymethylmethacrylat (PMMA) und flüssigem Methylmethacrylat (MMA) brachte erstmals funktional und ästhetisch brauchbare Ergebnisse. Hierbei kam zunächst die Verarbeitung in der Stopf- und Presstechnik zum Zuge. Heute kommen komplexe, hochmodulare Verbundkunststoffe zum Einsatz. Die Basis bilden die Monomere, die über Katalysatoren und Initiatoren in den polymeren Zustand gebracht werden. Füllstoffe, Pigmente und Additive sorgen dann noch für spezielle, charakte-ristische Eigenschaften. Bei der Herstellung von Vollprothesen in der Gießtechnik hat die Auswahl des Küvettensystems entscheidenden Einfluss auf die erzielbare Präzision.

 

Exponat

Kessel der amerikanischen Fa. Buffalo Dental Manufactoring Company, mit Thermometer, aber ohne Manometer. Einer Anzeige im "The Dental Summary" vom 23.12.1903 zufolge, die exakt diesen Kessel abbildet, ist der Apparat von 1903.

 

Zum Hersteller

Theodor Garwood LEWIS wurde am 14.12.1836 in Burlington / Vermont als Sohn eines Zahnarztes geboren. 1844 zog die Familie nach Buffalo, wo Theodor als Zahnarzt, ab 1867 als Industrieller lebte. Er starb am 28.11.1920. Die Nachkommen leiten noch heute das Unternehmen, das sich auf den Handel verlegt hat und die Herstellung von Instrumenten 1958 einstellte.

"We started in downtown Buffalo in buildings that no longer exist. The Civil War had just ended and dentistry was slowly emerging as a profession when 19 Buffalo dentists decided they needed a local outlet for supplies and equipment. They selected four members of the Buffalo Dental Association to open a factory and retail store for their convenience. In 1867, Dr. Theodore G. Lewis and his partners - Drs. George E. Hayes, Benjamin T. Whitney and George B. Snow, a former dean of the University of Buffalo's Dental School -opened a shop on North Division Street and a factory at the corner of Court and Pearl streets. Over the years, the company's name and location have changed many times. It suffered a disastrous fire in 1891 and sold its manufacturing operation in 1958" (Ted Lewis, president of Buffalo Dental from 1963 to 1990 and grandson of one of the company's founders. Internet).

Zahnheilkunde


Winkelstücke

Winkelstücke
 

 

    "Ein Winkelstück (englisch contra-angle handpiece), vom Laien vereinfachend Bohrer genannt, ist ein abgewinkeltes Präparationsinstrument, mit dem der Zahnarzt im Mund des Patienten arbeitet. Je nach Arbeitsgang können Bohrer (z.B.: Rosenbohrer, Fissurenbohrer), Diamanten (eigentlich: mit Diamantkörnchen unterschiedlicher Größe und Form bestückte Stahlschäfte), Schleifkörper (Korund) oder Gummipolierer in das Winkelstück eingespannt werden. Für chirurgische Maßnahmen werden Fräsen (nach Lindemann) und innengekühlte Implantatbohrer eingesetzt. Auch parapulpäre Stifte werden maschinell eingeschraubt" (Wikipedia).

 

 

Exponat

Vorgestellt werden 3 "Bohrer":

- der obere ist der jüngste (um 1922).

- der mittlere ist gewinkelt, Teil des Griffes aus Kunstoff. Gravur: 286 (längs)

U.S.A. Patent June1o,1900 (quer)

Design Pat's Jan 30 100 ; Oct 15 1901

D.R.G.M. 158666

- mit dem unteren und zugleich grössten kann man in einem verstellbaren Winkel bohren. Teil des Handstückes aus Holz (?). Gravur: 2714

Zahnheilkunde


Zahnbürste (1)

 

Lit.:
Bogopolsky S., Itinéraire culturel et technologique de la brosse à dent, Éditions des Ecrivains, 1999, rue Saint-Honoré, 75001 Paris, ISBN 2-84434-195-0

Link
www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/5_05/pages2/hist1.htm

Zahnheilkunde


Zahnbürste (2)

 

Zur Geschichte der Schweizer Bürstenfabrik TRISA:
- 1887 Gründung der Bürstenfabrik AG Triengen durch sechs Trienger Bürger. Aktienkapital 40000 Fr.
- 1902 Bau einer eigenen Hölzerproduktion und gleichzeitige Inbetriebnahme eines Elektrizitätswerks zur Stromproduktion.
- 1903 Erste Zahnbürsten mit Holzgriff werden im Handeinzugsverfahren hergestellt.
- 1908 Der Artikelkatalog umfasst ein Sortiment von 196 Bürsten für die Landwirtschaft sowie für Haushalt und Körperpflege, wovon drei verschiedene Zahnbürsten.

Zahnheilkunde


Zahnbürste (3)

Zahnbürste aus Bein, Fa. GIBBS 

Grabbeilagen belegen, dass schon die alten Aegypter 3000 v.Chr. aufgefaserte Ästchen benutzten, um die Zähne zu pflegen.
Die Chinesen kannten Bürsten ab dem 15. Jahrhundert. Ob die bei uns ab dem späten 17. Jh. nachweisbaren Bürsten von China beeinflusst waren oder ob es sich um echte Neuerfindungen handelte, konnte bislang nicht geklärt werden. Die Zahnbürste wurde angeblich 1776 in London erfunden (B. Mayrhoer, Wörterbuch zur Geschichte der Medizin, 1937 S. 223) - vor 1780 waren Zahnbürsten in der Tat eine ausgesprochene Seltenheit. Erstmalig wird die Zahnbürste in der vom Tennstadter Stadtphysikus Christoph HELLWIG verfassten und im Jahre 1700 in Leipzig gedruckten gedruckten „Frauenzimmerapotheke“ als lobenswerte Neuerung erwähnt.

Silber- und Elfenbeingriffe bezeugen, dass dieses Produkt nicht für den Normalverbraucher bestimmt war. Zudem war sie ein "Gelegenheitsartikel: die Zahnbürste kam, wenn überhaupt, so allenfalls wöchentlich, wenn nicht nur monatlich zum Einsatz; sogar Zahnärzte warnten anfänglich (wegen zu befürchtender Zahnfleischreizungen) vor zu häufigem Gebrauch.

Diese kleine, 135 mm lange Zahnbürste aus Bein, mit ihren Schweineborsten, ist ein Geschenk der Firma GIBBS „offert par GIBBS“

Gefunden in einem Friseur-Nachlass (Metz-Grigy 16.4.2005).