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Lice comb (1) |
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Läuse sind zumeist harmlos und zählen eher zu den Plagegeistern wie Wanzen und Schnecken. Doch können sie bei besonders ungünstigen hygienischen Verhältnissen auch schon mal Fleckfieber, Wolhynisches- und Rückfallfieber, oder gar Typhus übertragen – Grund genug ihre Bekämpfung als medizinhygienisches Problem aufzufassen. Schon in der Steinzeit wurden aus Knochen und Geweih die unter- schiedlichsten Werk- zeuge, Gebrauchsgegen- stände und Schmuck- stücke hergestellt. In der Regel wurden die Mittelhand- und Mittel- fußknochen des Rindes, seltener des Pferdes als Rohmaterial benutzt. Zur Kammherstellung konnte auch Geweih verwendet werden. Zunächst mußte der Knochen von allen Fleisch- und Sehnen- resten befreit werden. Danach trennte man die unbrauchbaren Gelenk- enden ab und entfettete das verblei- bende Rohmaterial durch Kochen, damit es nicht ranzig wurde. Anschließend wurden die Knochenteile für die jeweilige Kammform oder andere Produkte hergerichtet. An Werkzeugen verwendete man Sägen, Beile, Feilen, Ziehmesser, Bohrer, Hämmer sowie Schnitzmesser. Wer kennt nicht den „Iler“ (Schabeisen der Kammmacher) aus dem Kreuzworträtsel! Wer aber weiss wie dieses Werkzeug aussah, wie man es benutzte? Besuchen Sie das Schweizerische Kamm-Museum Mümliswil ! Der hier vorgestellte Kamm wurde nicht aus Knochen, sondern aus Horn hergestellt. Mit diesem Material liessen sich grössere Platten herstellen. Von den Knochen und Geweihen unterscheidet sich die Hornsubstanz dadurch, dass sie in siedendem Wasser nicht zu Leim zu verkochen ist, sondern nur erweicht und später ihre volle Härte wieder annimmt. Horn erweicht sich in der Hitze so weit, dass man es bequem biegen und pressen kann. Das abgesägte Kuhhorn wurde durch Kochen vom Knochenkern befreit, der so hergestellte Hornzylinder (Hormscheide) wurde erwärmt, der Länge nach aufgeschnitten, in der Hitze langsam geplättet und dann bearbeitet: auf einer Kammschneidemaschine wurde Zahn für Zahn in exakt gleichbleibendem Abstand gesägt. Lit.: Vorgestellt wird ein einteiliger Doppelkamm mit gleichen Zinken zu beiden Seiten. Maschinelle Arbeit Anfang 20. Jahrhundert. Herkunft Kopstal. Dass es sich um ein echtes Naturprodukt - und nicht um Kunststoff - handelt, erkennt man an den MottenfrassSpuren... |
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Lice comb (2) |
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Von Alters her kannte die Bevölkerung Pflanzen, die gegen Läuse halfen: Rein mechanisch wirken Spezialkämme. „Kinder kauft Kämme, denn es kommen lausige Zeiten“ – hatte man unsern Großeltern im Krämerladen geraten. In der Tat kamen lausige Zeiten, öfters als es unsern Vorfahren lieb war. Besonders häufig wurden die Läuse in Kriegszeiten, wenn mit der Seife sparsamer umgegangen wurde! Und auch heute noch ist die Bevölkerung durchaus nicht geschützt vor Kopfläusen: Kindergärten, Schulen, Pensionate werden regelmässig von diesen Plagegeistern heimgesucht. Danach mußte sie die abgestorbenen Biester mitsamt (nun ebenfalls grösstenteils abgetöteten) Eiern mühevoll auskämmen. Die Zähne des Läusekammes (lux. Nöschtkamp) stehen dichter als beim normalen Haarkamm, damit man sowohl die Läuse (lux. Laïs) als auch die Eier (dtsch. Nissen; lux. eng Nöscht, eine Läusebrut) auskämmen kann. Es gilt, unter den "Läusekämmen" zwei Sorten zu unterscheiden: die Läusekämme und die Nissenkämme. Läuse zu haben zeugte vielfach von mangelnder Körperhygiene und galt daher nirgendwo als besonders ehrenhaft. Den entsprechenden Kamm nannte man daher mancherorts euphemisierend „Staubkamm“ – im Luxemburgischen „Stëpskamp“. Der vorgestellte, 86x48 mm grosse „Laïs-Kamp“ Modell „Garantie, Made in Germany“ wurde aus Kunststoff "geschnitten". Er wurde zu Beginn der 30er Jahre in einer mehrköpfigen Familie in Mertert an der luxemburger Mosel benutzt. Das dicke, naturlockige Haar der Jungen und die langen Haare der Mädchen waren die bevorzugten Wohngebiete der Läuse: manche Träne floß, wenn Mutter die Haare allzu energisch auskämmte oder sich die Zähne des Kammes in zusammengeklumpten Eiern der Läuse (Nissen) oder in andern Haarknäueln verfingen – gar mancher Zahn des Kammes brach bei diesem Geschäfte ab. … Auch ohne Läuse zu haben, konnte man als Kind, wenn man allzu unartig war, "eng an’t Laiskaul kréien", d.h. eine Watsche in die Nackengrube einkassieren…
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Miscellaneous |
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Lice comb (3) |
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In den 80-er Jahren des 19. Jahrhunderts revolutionierte der ersten Kunststoff die Fabrikation der Kämme - das Zelluloid. Es bestand aus einer festen Lösung von Nitrozellulose und Kampfer. Als weitere Kunststoffe wurden Cellon (Zellulose-Acetat) verarbeitet und Galalith, dessen Hauptsubstanz Kasein war. Dann fanden „Edelkunstharze" Anwendung, später das von der Firma Röhm & Haas entwickelte „Plexiglas". Der vorgestellte Kamm aus den Nachkriegsjahren wurde aus einem dieser Kunstpodukte hergestellt - "allein mir fehlt die Materialkenntnis", um die Kunststoffe zu unterscheiden. Vielleicht hilft mir ein gewogener Besucher dieser Webseite weiter... |
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Sustenteur "LUCOTTE" (1) |
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From 1875 on the society "Fabrique générale de poterie d'étain LUCOTTE" produced this kind of meat-juice extractors recommended by doctors |
Miscellaneous |
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Sustenteur "LUCOTTE" (2) |
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Miscellaneous |
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Sustenteur, Tobacco |
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Here you can see where the way goes, when there was no need any more to boil one's own meat juice. The "sustenteur" turned into a tobacco pot.
The pewter top is stilll there, the china body is finely paynted.
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