Anästhesie |
||
Aether, Tropfflasche (2) |
||
Aether "pro narcosi" - 1842 führte der Amerikaner Crawford Williamson LONG (1815-1878) einen ersten chirurgischen Eingriff unter Aethernarkose durch - publizierte seine Tat allerdings erst 1848. Da es immer wieder zu Narkosezwischenfällen kam, die man auf ungenaue Dosierung zurückführte, kam es zur Entwicklung zahlreicher spezieller Tropfvorrichtungen, die eine konstante Tropfengrösse ermöglichten.
Auch im nichtmedizinischen Umfeld wurde Aether in grossem Umfang benutzt, so bei ... den Frisören. Als es zu Unfällen kam, reagierte die Gemeindetverwaltung Luxemburg: "Hr. Hamilius weist auf einen bestehenden Missstand hin, der seiner Ansicht nach wichtig ist, besprochen zu werden. Er erinnert an zwei Explosionen, die in einem Jahre in zwei Friseurläden durch entzündbaren Aether hervorgerufen wurden. Das stelle unbedingt eine grosse Gefahr dar, denn nur durch Zufall ist bis jetzt kein Opfer zu beklagen gewesen. Die Friseure sind selbst einverstanden, dass ein Verbot des Gebrauches von entzündbarem Aether erlassen wird, umso mehr als es möglich ist, im Handel auch NICHT entzündbaren Aether zu erhalten, der allerdings 5 - 6 Franken pro Liter teurer ist" (Escher Tageblatt vom 26.2.1938).
Die Aether-Tropfnarkose ist inzwischen obsolet. An den Universitätskliniken Leipzig wurde 1971 letztmalig Äther bei einer Tropfnarkose verwendet (zit. kai.uniklinikum-leipzig.de/_patienteninfo/allg_geschichte.html Die vorgestellte, 9.8 cm hohe, 6.8 cm breite und 3.5 cm dicke Flasche ist ein Geschenk des Anaesthesisten Prosper KAYSER, der von 1965 bis 1998 in der Zithaklinik in Luxemburg wirkte. |