intrauterin


Graefenberg-Ring

 

Die Geschichte der "Spirale" reicht bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. 1909 legte in Polen ein Richard RICHTER ein intrauterines Pessar, bestehend aus einem Ring, den er aus einem Darm ausgeschnitten hatte, und den er mit Seide umwickelt hatte. Im Zentralblatt für Gynäkologie von 1911 (S. 1421) wird eine Arbeit von Dr. Liek aus Danzig zitiert (DMW 1911 nr. 19). Silkfäden nach Richter waren bei einer 28jährigen Mutter von 2 Kindern eingelegt worden und hatten zu einer schweren Pelveoperitonitis geführt:
"Liek hält die Richter'sche Methode für ungeeignet, ebenso wie das Einlegen von Intrauterin-Stiften, die ebenfalls Entzündungen hervorrufen".

Trotz aller medizinischen und moralischen Bedenken (provoziert die Spirale eine Abtreibung?) machte die intrauterine Kontrazeption ihren Weg und ist heute eine angesehene und tausendfach angewandte Methode.

Der Gräfenbergring wird sowohl in Japan (in Form des OTA-Ringes mit seiner zentralen Verstärkung) als auch in China weiter hergestellt.

" Seit Mitte der 90er Jahre ist den Bürger eine größere Freiheit bei der Wahl der Verhütungsmittel eingeräumt (vgl. Die Welt v. 1.2.2000). So wird nach der Geburt eines Kindes in der Regel ein Intrauterinpessar empfohlen, sollte es gleichwohl zur Geburt eines zweiten Kindes kommen, wird eine Tubenligatur (Funktionsunterbindung der Eierstöcke) nahegelegt (Heuser. St. v. 14.3.2000 an VG Augsburg). Eine Vasektomie (Entfernung eines Stückes der Samenleiter des Mannes) ist ebenfalls denkbar. Je nach dem Verhalten der Frau können aber auch Kondome oder Pillen als Verhütungsmittel angegeben und akzeptiert werden (Scharping, St. v. 25.3.1999 an VG Leipzig u. v. 28.10.1999 ebenfalls an VG Leipzig). Die meisten Geburtenplanungsbestimmungen sehen zwischenzeitlich zudem ausdrücklich eine Einspruchsmöglichkeit bei vorgesetzten Behörden gegen Anordnungen unterer Geburtenplanungsorgane vor, auch die Möglichkeit einer gerichtlichen Klage (Scharping, St. v. 25.3.1999 an VG Leipzig), der Gutachter weist allerdings darauf hin, dass genaue Informationen über Zahl, Art und Ausgang solcher Klagen nicht vorliegen. Mit der Einräumung der Wahlfreiheit sind die Sterilisationsvorschriften aus den Provinzbestimmungen entfallen (Scharping, St. v. 28.10. und 25.3.1999 an VG Leipzig). Gleichwohl können in den Vorschriften unterer Organe noch derartige Bestimmungen enthalten sein. Für das Verhalten der chinesischen Geburtenplanungsbehörden ist dabei die Frage wichtig, ob die betreffende Frau die von ihr vorgeschlagene Verhütung tatsächlich gewährleisten kann. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass eine Sterilisierung staatlich bezahlt wird, während Verhütungsmaßnahmen wie Pille oder Implantate in der Regel selbst bezahlt werden müssen. Da die finanziellen Möglichkeiten, die Kenntnis von Verhütungsmethoden und die Bereitschaft zur Anwendung von Kontrazeptiva in den Städten höher ist als auf dem Land, werden als Konsequenz die Geburtenplanungsbestimmungen in den Städten liberaler gehandhabt. Paare, die eine Sterilisierung oder Pessareinsetzung verweigern, müssen eine höhere Garantiesumme hinterlegen. Auf dem Land werden im Gegensatz zur Stadt mehr Sterilisierungen durchgeführt, weil die Landbevölkerung zum Teil nicht über zureichendes Geld für den Kauf anderer Verhütungsmittel verfügt, Verhütungsmittel dort nicht immerzu bekommen sind und ihr auch entsprechende Rechtskenntnisse fehlen (Scharping. St. v. 28.10.1999 und 25.3.1999 an VG Leipzig). Eine strafrechtliche Verfolgung von ungenehmigten Geburten oder unterlassener Verhütung ist in der Regel nicht vorgesehen. (Heuser, St. v. 16.6.1998 an OVG Münster; Scharping,, St. v. 25.3.1999 an VG Leipzig)".
Quelle:
www.asyl.net/Laenderinfo/China.html

In den 70er Jahren wurde in China die hier vorgestellte Stahlspirale entwickelt. Der "chinesische Ring" wird in Europa häufig bei Einwanderinnen aus dem ostasiatischen Raume angetroffen. Auf dem frontalen Längsschnitt (siehe Bild) ist er echographisch leicht zu identifizieren.

An das Entfernen hat der Erfinder offenbar nicht gedacht: das Fehlen eines Fadens macht das "Herausfischen" zur Glücks- und Geduldsprobe für Arzt und Patientin.
Diese Spirale war ... vor allem preiswert. Eins war sie nicht: zuverlässig. So wurde ihre Herstellung 1993 gestoppt: "The Chinese government banned production of steel IUDs in 1993 due to high failure rates (up to 10% per year)" - aus die Maus !!