intrazervikal


Okklusivpessare (1) aus Glas

 

 

"The stem pessary was first described and illustrated in the Lancet in 1868. Casanova's preference for the use of gold ball as a pessary is well known".

 

 

Nach dem Scheidenokklusivpessar ohne richtige Verankerung war der nächste Schritt der temporäre Verschluss des äusseren Muttermundes mit einem Verschluss, der im Zervikalkanal verankert wurde. Dazu animierte die Ausweitung dieses Kanales zwischen äusserem und innerem Mutermund. Diese Pessare erreichten also die eigentliche Gebärmutterhöhle NICHT.

 

Die ersten Modelle tauchten um 1884 auf dem Markt auf – die „intrauterinen Pillen“ des Dr. Jules C. PETIT de Fort Worth aus Texas. Offiziell sollten diese Geräte die Zervix „elektrisieren“ und auf diese Art Frauenleiden kurieren – keine noch so diskrete Erwähnung des Hauptanliegens, der Kontrazeption..

 

Auch das "Fructulet" des Münchner Frauenarztes Max NASSAUER (1869-1931) (Erstbeschreibung in der "Münchener med. Wochenschrift") war eine Portiokappe mit langem, gebogenem Stiel, der bis in das Cavum uteri reichte. Vie viele fortschrittliche Ärzte jener Zeit war NASSAUER jüdischer Konfession. Um nicht mit dem "establishment" anzuecken, pries er sein Pessar offiziell zur Retroflexiobehandlung resp. zur "künstlichen Befruchtung" [sic] an.

 

Exponat

Vorgestellt wird ein „Reimport“ aus den USA, ein mundgeblasenes Portiopessar aus Glas: inwendig hohl, nicht durchgehend geöffnet – kaum eine Möglichkeit demnach für das Menstrualblut, abzufliessen. Wir müssen daher annehmen, dass diese Art Pessar nach jeder Menstruation neu inseriert werden musste – den Arzt wird es gefreut haben…

Durchmesser der Scheibe: 33 mm, Durchmesser der Öffnung: 7 mm, Länge über alles: 36 mm, breiteste Stelle des Stiftes: 8 mm.

 

Nota: den Stiftpessaren werden infektiöse Komplikationen nachgesagt, die auf einer „Infektionsbrücke“ zwischen Vagina und Uterus beruhen.