Pflegegerätschaften |
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Hammeltalg, Pflege der Apparate |
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Aus dem Bestand des Bandagisten E(rnst) MAYER in Innsbruck stammt dieses Porzellangefäß für "Sebum Ovile", d.h. Hammeltalg.
"Josef Mattes, vormals Ernst Mayer, Innsbruck, Maria-Theresienstrasse 51, Chirurgische Instrumente, Bandagen, orthopädische Apparate, Verbandstoffe" (Almanach der k.k. Staatsbahnen 1902 S.718).
Wozu aber diente der Hammeltalg in den Händen des Herrn Mayer? "(..) vor Rost durch einen Caoutchoucfirniß oder durchs Bereiben mit ganz frischem reinen Hammeltalg geschützt" (Carl Hartmann, Handbuch der Praktischen Metallurgie, Bd.1 Weimar 1847 S.196). "Zur Reinigung und Konservierung der Metallteile und zur Verminderung der Reibung verwendete man Öle und Fette mit folgende Eigenschaften: 'Dieselben müssen, da sie bei ihrer Anwendung längere Zeit mit dem Eisen in Berührung bleiben, frei von Salzen, Säuren und Wassertheilen sein, weil sie sonst den Rost befördern, anstatt ihn zu verhüten'. Als bestes Mittel galt Knochenöl oder Klauenfett. Zum Einfetten von Lauf und Hülse wurde Schweineschmalz verwendet, das aber keinesfalls gesalzen sein durfte. Verwendet wurde auch ein Fett, bestehend aus einem Teil geschmolzenen Hammeltalg und zwei Teilen Baumöl (Olivenöl)" (Wolfgang Finze, Preußische Zündnadelgewehre: Leitfaden für angehende Sammler und Schützen, 2016).
"Die einzelnen Theile werden erhitzt bis zur dunklen Rothgluth und bei dieser Temperatur mit einer kohlenstoffreichen organischen Verbindung, Fett, Knochenöl, Talg, Wachs etc. eingerieben" (Illustrierte Schweizerische Handwerker-Zeitung, Bd.2, Heft 23;1886 S.218).
MAYER verkaufte seinen Hammeltalg also an die Käufer seiner orthopädischen "Apparate" und chirurgischen Instrumente, damit diese ihre Einkäufe vor Rost schützen konnten! Daher hatte er seinen Namen werbeträchtig auf den Fuß des Gefäßes drucken lassen (Rückseite Bild). |