Zahnheilkunde


Amalgampistolen

Amalgam Stopfer
 

 

Seit 1820 (!) wird Amalgam massenhaft als Füllungsmaterial verwendet. Schon 1833 brach der "Amalgamkrieg" aus, der noch heute anhält. 1926 warnte ein deutscher Professor vor dem Amalgam:

"Die Gefahren der Amalgam-Zahnfüllung. Professor Alfred Stock, der Direktor des Kaiser Wilhelm-lnstitutes für Chemie in Dahlem, macht aus persönlichen Erfahrungen heraus auf die „heimtückische Furchtbarkeit des Quecksilbers" aufmerksam. Seine Untersuchungen brachten ihn seit 25 Jahren vielfach mit Quecksilber in Berührung, Fast ebensolange hatte er über mannigfache Beschwerden zu klagen, die im Laufe der Jahre ständig zunahmen; Kopfschmerzen, heftiges Schwindelgefühl, Schlafstörungen, Entzündungen der Augen und der Mundschleimhaut, vor allem aber Unlust zur Arbeit und starkes Nachlassen des Gedächtnisses. Auch bei seinen Arbeitern machen sich diese Symptome die auf eine sch!eichende Vergiftung schließen ließen, in stärkerem oder geringerem Maße geltend. Spät erst kam man zu der Erkenntnis daß das verdampfende Quecksilber, das sich in tausendstel und hundertstel Milligramm in der Laboratoriumsluft feststellen ließ, die Ursache all dieser physischen Störungen war. Nachdem man entsprechende Maßnahmen getroffen, kamen alle diese Erscheinungen bei den davon Befallenen allmählich zum Verschwinden, Die vielfach verwerdeten Amalgam-Zahnfüllungen enthalten auch Quecksilber und Professor Stock ist der Ansicht daß dieses im Munde langsam verdampft und durch seine Einatmung zu einer allmählichen Quecksilbervergiftung fübrt. Er rät daher dringend, daß die Zahnheilkunde künftig auf die Verwendung der gefahrbringenden Amalgamfüllung verzichtet" (Luxemburger Wort, 22.5.1926).

 

Heute ist Quecksilber auf der Liste der gefährlichen Substanzen angelangt, wird aber immer noch zur Zahnfüllung eingesetzt.

 

 

Exponat

Zwei Amalgam-Pistolen, die Untere mit Holzgriff und der Gravur "ASH". Diese Firma wurde 1829 von dem Silberschmied und Juvelier Claudius ASH (1792-1854) gegründet und besteht noch heute. Metall, vernickel. Hartgummi-Zwischenstücke. Über den Knopf am Ende des Gerätes wird ein runder Stempel herausgedrückt, damit wird die Füllung in den Zahn gepresst. Marke: ´D.R.G. 347250´ Fa. Claudius Ash & Sons, England und Berlin. L.: 14,5 cm

Ende 19.Jh.