Chirurgie |
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Werksspital (7) Niedercorn |
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Die bergrechtliche Gewerkschaft "Dannenbaum" wurde 1868 in Bochum gegründet zur Förderung der Steinkohle. 1873 wurde die Organisation in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und 1878 wieder zurück in eine Gewerkschaft. 1889 übernahm ein Konsortium des Bankhauses Rothschild die Zeche und brachte die Zechen "Prinz Regent", "Eulenbaum" und "Friederika" in die nun wieder als AG firmierende Gesellschaft "Dannenbaum" ein. Die zahlreichen Verletzten des Differdinger Werkes wurden 2 Jahre lang mit dem Pferdewagen nach Esch gefahren, wo sie im Spital der ARBED versorgt wurden - auf Dauer eine unhaltbare Situation. Die Differdinger Hüttenherren erwogen deshalb, vor Ort ein Hospital für ihre Arbeiter und Angestellte zu errichten. Direktor Max Meier von der „Deutsch-Luxemburgischen Hüttengesellschaft Dannenbaum“ fand in Niederkorn ein geeignetes Gebäude [das Haus des Gerbers Jean-Pierre Paquet, zu dem er gute Beziehungen pflegte, lieferte dieser Paquet doch das Spremgmaterial für die Grube]. Das Paquet'sche Haus wurde umgebaut, das Hospital konnte seine Tore am 5.4.1901 eröffnen. Wohl war das Niederkorner Spital nicht so geräumig wie dasjenige aus Esch, dennoch bot es 30-40 Kranken bequemen Platz. Das Ganze machte einen anheimelnden Eindruck. Besonders der Garten mit seinen plätschernden Wassern wurde von den Patienten viel aufgesucht. A propos Garten: 1906 wurde der seit dem Vorjahr in Differdingen niedergelassene Félix HESS (1878-1964) Chefarzt des Spitals. "Differdingen, 20. Okt. Auf einer Grube des Hüttenwerkes Düdelingen wurde der Hauer J.P. Dury von einer Ramme überfahren. Der linke Fuss sowie ein Teil des Oberbeines wurde gänzlich zermalmt. D. wurde nach dem Krankenhaus in Niederkorn verbracht" (Ardenner Bauer vom 23.10.1912). « Während dem Transport von belasteten Förderwagen wurde er [Johann Weyland] von einem nachfolgenden Waggon so heftig angestossen, dass er zu Boden fiel und der linke Arm ihm von einem Wagenrad abgefahren wurde. Er erhielt Aufnahme im Krankenhaus zu Niederkorn » (Escher Tageblatt vom 22.9.1913). « Differdingen. ... Er [Kaspar Zimmer] stürzte aus einer Höhe von ca. 10 Meter von der Laufbühne herunter und zog sich einen Schädelbruch und einen Bruch des linken Oberbeines zu. Er wurde ins Hospital nach Niederkorn eingeliefert, wo er bald darauf an den erlittenen Verletzungen starb » (Escher Tageblatt vom 8.1.1914). 1918 wurde das Haus durch einen Brand schwer in Mitleidenschaft gezogen: 1920 wurde das Spital von der Hüttengesellschaft HADIR übernommen. 1958 wurde dank großzügiger Kredite der HADIR neben dem Spital eine neue Kapelle eingerichtet, die am 4.3.1958 feierlich eingeweiht wurde. Diese Maßnahme sollte helfen, die Ordensbrüder am Wegzug zu hindern. Ab Januar 1979 wurde in dem "Aale Spëdôl" ein Pflegeheim eingerichtet, doch war das vetuste Haus auch für diese Verwendung ungeeignet - der Betrieb wurde 1982 eingestellt, nachdem man die letzten Insassen in das [durch den Umzug des Differdinger Spitals in das "Hôpital Marie-Astrid" von Niederkorn freigewordene] alte Differdinger Spital verlegt hatte. Das Haus in der avenue de la Liberté wurde am 16.6.1986 abgerissen. An seiner Stelle wurde eine verkehrsgerechte Straßenkreuzung angelegt, an der der Weg ab zum neuen "Hôpital Marie-Astrid" abzweigt. Nur das stählernes Denkmal "Orgel" von René Goerres erinnert an die einstige Klinik... Lit.: |