Chirurgie


Schnepper (8)

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Auch Tierärzte nahmen den Aderlass vor - bei Ochsen, Kühen und Pferden. Ihre Instrumente waren gröber als diejenigen, die bei Menschen benutzt wurden - aber nicht  weniger scharf ...

 

"Aus dem städtischen Museum. Die Besucher unseres Stadtmuseums werden sich nicht ohne gelinden Schrecken der Sammlung alter chirurgischer Instrumente, der Aderlaßschnäpper, der Zahnzangen und anderer Marterwerkzeuge erinnern, mit deren Hilfe die Menschen in früheren Zeiten „kuriert" werden sollten. Diese eigenartige Sammlung ist nun durch ein weiteres Stück vermehrt worden, einen alten Schnäpper, dessen Größe allein schon anzeigt, daß er nicht für Menschen bestimmt war. Auch Ochsen und Kühe mußten sich nämlich früher der wohltätigen Kur eines Aderlasses bisweilen unterziehen. Ein Schröpfschnäpper für Tiere! Das ungewöhnliche Stück wurde von Herrn Robert Propst in Altmannsdorf, der es von seinem Großvater, einem alten Hufschmied und Tierarzt, ererbt hatte, den städtischen Sammlungen gespendet. Auch an dieser Stelle sei ihm hiefür bestens gedankt" (St. Pölter Bote, 10.4.1930).



Vorgestellt wird ein Schnepper, den ich auf einem Innsbrucker Flohmarkt erwerben konnte. Punzierung: P. Treichl/Kufstein. Diese Familie stellt seit dem 19. Jh. schmiedeeiserne Geräte her. Noch 1910 nannte sich ein Nachfahre "Zeug- und Messerschmied" (Allg. Tiroler Anzeiger, 4. März 1910).