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OGINO erkannte 1924, dass der Eisprung 14 (12-16) Tage VOR der zu erwartenden Regel stattfand, gleich wie lang oder kurz ein Zyklus sein mochte. Die auf dieser Beobachtung fussende Knaus-Ogino-Verhütungsmethode, auch Kalendermethode genannt, ist die älteste wissenschaftlich fundierte Methode der natürlichen Familienplanung, benannt nach dem Österreichischen, in Graz praktizierenden Frauenarzt Hermann KNAUS (1892-1970) und dem Japaner Kyusaku OGINO (1882-1975), die diese Methode auf dem Gynäkologenkongress in Leipzig am 12. Juni 1929 zum ersten Mal vorstellten.
1. Man stellt aufgrund des Menstruationskalenders fest, wie viele Tage der kürzeste Zyklus hat und zieht von dieser Zahl 17 ab. Das Ergebnis gibt an, welcher der erste der fruchtbaren Tage ist. Die Monatszyklen sind nicht allzu unregelmäßig. Die Untersuchungen des holländischen Frauenarztes Theodoor Hendrik Van de VELDE (1873-1937) zu Zusammenhängen zwischen Körpertemperatur und Zyklusphase legten bereits 1905 den Grundstein für die Temperaturmethode. Die Tatsache, dass die Temperatur um den Eisprung herum erkennbar ansteigt, nutzte um 1935 der deutsche Pfarrer [und spätere Doktor h.c. der Medizin] Wilhelm HILLEBRAND (1892-1959) aus Titz bei Jülich zur Bestimmung der fruchtbaren und unfruchtbaren Tage - er belehrte junge Paare in diesem Sinne im Rahmen der seelsorglichen Eheberatung! Erst Jahre später, 1940, publizierte der Schweizer Arzt Rudolf VOLLMANN die wissenschaftlichen Grundlagen der Temperaturmethode. Weite Verbreitung fand die Methode schliesslich ab 1954 im Gefolge einer Publikation des deutschen Gynäkologen Gerhard Klaus DÖRING - Professor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der Universität München, Chefarzt der geburtshilflich-gynäkologischen Abteilung des Städtischen Krankenhauses München-Harlaching von 1965 bis 1985. Bei der Temperaturmethode wird die durch Ovulation und Lutealphase induzierte Temperaturerhöhung um 0,5 bis 1 °C ermittelt, um die fruchtbare Zeit zu bestimmen. Dazu muß die Körpertemperatur täglich (morgens, möglichst zur selben Zeit) gemessen werden. Bei der Temperaturmethode wird der Eisprung nicht rechnerisch nach Kalenderaufzeichnungen ermittelt, sondern an Hand einer aktuellen Fieberkurve - dabei wird der bereits ERFOLGTE Eisprung anhand der angestiegenen Temperatur (Effekt des Gelbkörperhormones) bestimmt. - niedrige Tempertur: noch nicht oder eben erst erfolgte Ovulation
Bei der Billings-Ovulationsmethode (1980) nach John BILLINGS werden die östrogenbedingten Veränderungen des Zervixschleims beurteilt. Dazu werden zur Ovulation hin allmorgendlich Menge und Viskosität des Zervixschleims bestimmt. An den fruchtbaren Tagen verflüssigt sich der Zervixschleim zunehmend. Besonders nah rückt der Zeitpunkt der Ovulation und besonders hoch ist daher die Chance für eine Konzeption, wenn der Zervixschleim Wasser einlagert und deshalb milchig oder geleeartig und schließlich durchsichtig wird. Er läßt sich in Fäden ziehen (Spinnbarkeit) und sieht aus wie rohes Eiweiß.
Bei der symptothermalen Methode der "Natürlichen Familienplanung" nach dem Wiener Prof. Joseph RÖTZER (1920-2010) werden Temperatur- und Billingsmethode miteinander kombiniert.
Exponat Vorgestellt wird ein frühes BBT-Thermometer (Basal-body-temperature) ZYKLOTEST der Fa. Medico-Technik KG / Bonn in Originalbox aus Crocro-Imitation. Das Thermometer zeigt nur + und - Werte. Dem Untersucher kommt es nicht auf die absolute Temperatur an, sondern an die Abweichung von einem Mittelwert. Ähnliche Modelle werden z.Zt. von UEBE Medical GmBH und Ovula kommerzialisiert. |