Chirurgie


A book (1) to start: Johannes SCULTETUS

 

Johannes SCULTETUS alias Schultes resp. Schultheiss (*12.10.1595 in Ulm, gest. 1.12.1645 in Stuttgart). Der Vater, ein armer Schiffer, starb, als der Junge 5 Jahre alt war. In einer Herberge wurde das chirurgische Talent des Waisenknaben von dem durchziehenden Adriaan van den SPIEGHEL (1578-1625) entdeckt, der ihn umgehend nach Padua mitnahm. 
In Padua war SCULTETUS Schüler von SPIEGHEL und Fabricio d'AQUAPENDENTE. Prosektor von 1616-1623, Promotion 1623. Praxis in Padua und Venedig, 1625 Rückkehr nach Ulm, wo er ab 1623 in Verhandlungen stand mit dem Stadtrat, um die Stelle eines "Stadtchirurgen" zugesprochen zu bekommen. Von 1625-45 Stadtphysikus daselbst. Er starb an einem Schlaganfall, der ihn bei Stuttgart überraschte - auf der Fahrt zu einem (adeligen) Patienten...

Er hinterliess ein einziges Manuskript (auf lateinisch) das 15 mal auf latein editiert, und mehrfach in lebendige Sprachen (englisch, holländisch, deutsch und französich) übersetzt wurde - insgesamt mehr als 18 Ausgaben:

1653 lat. (folio) Erstausgabe seines "Armamentarium chirurgicum"; posthum bei Balthasar Kühnen in Ulm (nur 65 Seiten, 43 Tafeln) herausgegeben auf Betreiben seines Neffen.

1655 lat. Ausgabe in Leiden.

1656 lat. (octavo) Ausgabe; bei Adrian Vlacq in Den Haag (44 Tafeln). Seit dieser Ausgabe ein Titelblatt mit chirurgischer Szene.

1662 lat. Ausgabe; bei Adrian Vlacq in Den Haag (328 Seiten).

1666 deutsche Erstausgabe, übersetzt von Amadeus MEGERLIN, Stadtarzt in Haydenheim; bei (Daniel) Johann Gerlin’s Witwe in Frankfurt a.M. (263 Seiten, 56 Tafeln).

1671 lat. Ausgabe; bei Johannes v. Someren in Amsterdam.

1679 deutsche Ausgabe "Wund-Arzneyliches Zeughaus".

1692/93 mit 288 Seiten und 86 Tafeln ausgestattete lat. Prachtausgabe; bei Boutestyn in Leiden.

1741 holländische Ausgabe; bei J.C. de Sprögel in Amsterdam.

1741 holländische Ausgabe "Het vermeerderde wapenhuis der heel-meesters" (in 't Neerduitsch vert. door Gerardus DICTEN) in Amsterdam bei Jansoons van Waesberge.

 

 

Die französischen Ausgaben erschienen alle in Lyon:

1672 bei Antoine Galien (48 Tafeln, zwei davon mit Monsterkind)

1674 bei Antoine Cellier (385 Seiten, 48 Tafeln, zwei davon mit Monsterkind)

1675

1712 bei Léonard de la Roche (49 Tafeln - Exemplar des lux. Arztes COLLART in der luxemburger Nationalbibliothek).