HNO


Kopfspiegel (2)

Modell aus der kanadischen "Trousse" 

Zwei kleine Bohrungen im Spiegel gestatteten dem Arzt ein dreidimensionales Betrachten des Objektes.

Im Gegensatz zu den meisten Spiegeln, die mit einem Ring um den Schädel getragen wurden, verfügt das hier vorgestellte Modell über einen fronto-occipitalen Bügel - ein Prinzip, das wir bei dem geburtshilflichen Stethoskop nach DeLEE (s.d.) und bei der elektrischen Stirnlampe nach Alfred KIRSTEIN (1883-1922) (Medicinisches Waarenhaus AG Berlin, 1910) wiederfinden.

Man beachte die fürsorgliche Polsterung des Bügels, sowohl an der Stirn- als auch an der Nackenfront.

Um Licht in den Rachen oder in das Ohr des Patienten zu werfen, hat man das Teil direkt vor einem Auge und schaut mit eben diesem Auge durch das Loch in der Mitte des Spiegels. Eine Untersuchungslampe ist neben dem Kopf des Patienten plaziert und zwar so, dass das Licht in den Stirnspiegel geworfen wird. Da das Teil konkav geschliffen ist, wird das Licht gebündelt und direkt in Blickrichtung des Arztes auf das zu untersuchende Feld geworfen. Man kann so sehr viel effektiver und vor allem mit freien Händen untersuchen, als dies z.B. mit einer Taschenlampe möglich wäre. Es erfordert allerding etwas Übung, den richtigen Winkel zu treffen - aber dann geht das ziemlich gut.

Mittlerweile gibt es aber auch schon Kaltlichtquellen, die man wie eine Grubenlampe auf der Stirn tragen kann. Die kommen meist im Op zum Einsatz. Ein Händler, der mir letzthin in Metz-Grigy eine weitere Kopflampe andrehen wollte, wusste mir die lustige Anekdote zu erzählen von seinem Freund, der die Lampe lange Jahre benutzt hatte ... zum Fröschefangen [hou'er Fransousen].